Wir sind Offroader   Daniéla und Martin
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Oktober 2011 Südtirol mit 1200GS und Xcountry 


 

 

Freitag, 14.10.2011

Kurz bevor die Motorradreisesaison zu Ende ist für dieses Jahr brechen wir noch einmal auf zu einem Kurztrip. Abends um 18:00Uhr verlässt der Autoreisezug beladen mit der 1200er, der XCountry und uns beiden den Bahnhof Wannsee. Wir haben Glück und einen netten Schaffner und bekommen ein Abteil für uns alleine.

 

Die Pritschen sind steinhart, aber irgendwann schlafen wir dann dennoch ein.

 

Samstag, 15.10.2011

Fast freuen wir uns über die geringfügige Verspätung, die der Zug bei seiner Ankunft in Bozen hat, weil es morgens kurz vor 08:00Uhr nur 7°C hat. Einem Italiener, dessen Mopped nicht anspringen will, können wir mit unseren Tipps auch nicht helfen. Er sagt, er ist Bozener und Hilfe wäre gleich parat.

Also düsen wir los in den kalten Morgen, verlassen Bozen in Richtung Tramin. Unterwegs tanken wir und als kurz danach bei einem Stopp in den Apfelplantagen die XCountry auch nicht mehr anspringt und die Batterie nur noch absterbend ächzt, versuchen wir vergeblich einen Kausalzusammenhang herzustellen. Weil auch die große Maschine schon daheim Schwächelanzeichen bezüglich der Batterie zeigte, haben wir ein Starhilfekabel mitgenommen. Dies rettet uns aus dieser Situation.

 

 

Die letzten wenigen Kilometer geht’s dann nach Tramin - vorbei an erntereifen Pink-Lady- und Fuji-Plantagen. Der nette Wirt des Überbacherhof hat zwar dort kein Zimmer mehr für uns, fährt uns aber auf seiner Vespa voran zu der auch der Familie gehörenden Pension Panorama hoch über den Weinhängen Tramins. Wir lassen unser Gepäck dort und machen uns auf nochmal gen Bozen um dort für alle Fälle beim örtlichen Heinz Gerippe eine neue Batterie für die 1200er zu kaufen und gleich einzubauen. So fühlen wir uns besser gerüstet, wenn wieder wegen Kälte oder falschem Tanken oder weiß der Kuckuck warum die Kleine liegen bleiben will.

Jetzt endlich geht es los in die Berge! Der Passo di Mendola ist unser erstes Ziel. Es ist wegen des schönen Wetters noch allerhand los hier: Mountainbiker, Motorradfahrer, Wanderer. Überall Weinhänge- schon abgeerntet bis auf die Trauben, die zu Eiswein werden sollen – und Apfelplantagen, deren Erträge den ganzen Bedarfs Berlin decken könnten.

Wir machen an diesem ersten Tag eine große Westsüdnord-Runde von rund 200km und kommen kurz vor Einbruch der Dunkelheit wieder in Tramin an. Den Abend lassen wir bei Gewürztraminer und Pizza in einem der zahlreichen Lokale im Ort ausklingen.

 

Sonntag, 16.10.2011

Heute geht’s südlich in Richtung Trento. Einen Morgencappuccino gibt´s unterwegs an der Straße. Zunächst ziehen wir die kurvenreiche Straße hinauf zum Monte Palone, pausieren dort kurz und fahren dann kleinere Straßen weiter über Aldeno und Folgaria nach Caldenazzo, das wir von einem früheren Aufenthalt schon kennen. Uns zieht es über Borgo zum Passo Manghen. Hier fährt jeder von uns sein Tempo, was dazu führt, dass Martin oben am Gipfel schon ein stattliches Päuschen hinter sich hat als ich ankomme.

 

 

Gemütlich rollen die Moppeds dann bergab. Wir legen ziemlich weit unten sogar wieder mal einen Motorradwechsel ein, was mir noch immer ziemlich weiche Knie und ordentlichen Respekt verschafft. Jetzt geht es heimwärts Richtung Tramin und abends dann wieder zu Fuß in den Ort zum Speisen.

 

Montag, 17.10.2011

 

 

Warum gehen die schönen Tage immer so schnell vorbei? Gestärkt von dem üppigen Frühstücksbuffet, verlassen wir die nette Pension Panorama und Tramin und fahren mit den beladenen Moppeds gen Norden. Eine tolle Straße führt uns durch das Sarntal und das Pensertal über das Penserjoch nach Sterzing. Es ist ziemlich kühl obwohl die Sonne scheint und der Cappuccino unterwegs verliert an Klasse jedoch nicht an Preis.

 

 

 

Unser Vorhaben, die alte Brennerstraße zu fahren scheitert fast, weil die Straße wegen Holzarbeiten gesperrt ist. Der tumbe, vor der Sperre Fähnchen schwenkende Arbeiter verweist auf die vignettenpflichtige Autobahn als einzigem Ausweg. Kurz vor dem Vignettenkauf, fast schon unserem Schicksal ergeben, erklärt uns die patente junge Tankstellenlady, dass wir die Autobahn nur 10km befahren müssen- was erlaubt ist ohne Vignette- um dann die nächste Ausfahrt wieder runter zu fahren und unseren Weg auf der ursprünglichen Route fortzusetzen.

 

 

Gegen frühen Nachmittag sind wir dann Innsbruck und entkommen dem nervigen Stadtverkehr bei einer Jause am Fluss.

Der weitere Weg bis München ist unspektakulär: es fährt sich gut, das Wetter ist klar, sonnig, aber ordentlich kalt mittlerweile. Hin und wieder machen wir eine Wärmepause und legen die Handschuhe auf die Boxer und springen auf und ab, um wieder ein bisschen warm zu werden.

Abends steuern wir durch den Münchner Verkehr den Ostbahnhof an, wo der Autoreisezug dann unsere Moppeds aufnimmt und wir eine Minikombüse mit Schlafnischen für diese Nacht beziehen.

Diese vergangenen Tage waren ein wunderschöner Kurztrip für die Seele, für die Augen und das Motorradherz. Er lädt zur Wiederholung ein!