Dienstag, 31.03.15: Abenteuer Oman
Am Abend am Hotelpool in Muscat im Oman. Der Pool ist voll von pakistanischen, plantschenden Kindern. Die Luft ist nach einem sehr heißen Tag lau, bald gibt es Abendessen.
In der letzten Nacht sind wir von Frankfurt in den Oman geflogen mit Oman Air. Das Flugzeug war in der Holzklasse voll und mit Schlafen war dann nicht viel was. Früh am Morgen kamen wir an und wurden ins Hotel verfrachtet mit Bus und Reiseleiter, der schon am Flughafen war. Die Zimmer waren noch nicht hergerichtet im Hotel und somit haben wir uns, wie auch die meisten anderen der Reisegruppe, erstmal am Frühstücksbuffet gelabt.
Als die Zimmer dann fertig waren, haben wir erst einmal den fehlenden Nachtschlaf nachgeholt. Um 14Uhr ging´s dann los mit dem Bus auf eine kleine Stadtrundfahrt. Zunächst zur Corniche, wo am Abend Flaniermeile der Omanis ist. Die sanfte Brise, die vom Indischen Ozean herüber weht, kühlt die sengende Hitze. Kleines Highlight: in einem Starbucks Café an der Corniche kann man für teure Omanische Rial Caffe latte kaufen – blöd, dass ich bei Martins vergessen habe, Zucker rein zutun.
Dann geht es weiter zur Royal Opera: mächtiges Gebäude, alles gewienert und top chic.
Direkt neben der Oper befindet sich eine Luxusmall: Armani und Konsorten. Dort drinnen ist es angenehm kühl klimatisiert und draußen auf dem Vorplatz säubern indische Gastarbeiter in der 40° Sonne den ohnehin schon wie ein Spiegel glänzenden Platz.
Zum Abschluss der Rundfahrt geht es noch ins Regierungsviertel und wir bestaunen den Sultanspalast und den alten Hafen.
Am Abend dann Hotelbuffet und an einer langen Tafel sitzend lernen sich die Reiseteilnehmer kennen.
Mittwoch, 01. April 2015: Heiß, heiß, heiß
Auch heute sehr heiß. Die Nacht über ohne Klimaanlage, bei offenem Fenster und ohne Decke verbracht. Morgens das Frühstück im Schatten draußen vor dem Pool.
Der Bus setzt sich mit der Gruppe um 08:30Uhr in Bewegung. Zunächst besuchen wir eine Tourismusfachschule für junge Leute. Einige Auszubildende stellen sich und ihre Ausbildungsgänge vor und führen uns dann in Grüppchen durch die Schule. Unsere Kleingruppe wird geführt von einem heute 18 Jahre gewordenen Engländer, der vor 5 Jahren mit seiner Mutter in den Oman kam.
Die Reisegruppe zieht weiter im klimatisierten Bus mit der Wasserflasche an den Lippen zum Hafen von Mutrah. Dort machen wir einen Gang durch den Souk und bewundern die omanischen Männer in ihren weißen Dishdashas und den bunt bestickten Kummas auf dem Kopf und die osmanischen Frauen, allesamt in schwarzen langen Gewändern. Der Souk ist überdacht und windet sich leicht bergauf gehend in zahllosen Gässchen.
Die Mittagspause verbringen wir in einem der gigantisch großen Lulu Hypermarket, in dem auch Snacks und Obstsalat to go verkauft werden.
Am frühen Nachmittag nehmen wir an dem fakultativ zu buchenden Dhau-Ausflug teil und schippern bei angenehmen Lüftchen auf einem Teppichbett mit bequemen Rückenkissen sitzend die Küste entlang für zwei Stunden.
Erledigt von den Eindrücken und der Hitze erholen wir uns im klimatisierten Hotelzimmer bevor es frisch geduscht zum gemeinschaftlichen Abendessen geht.
Donnerstag, 02. April 2015: 42°C in islamischer Verhüllung
Morgens geht es nach dem Frühstück wieder los im Bus, diesmal außerhalb der Stadt zur Sultan Qaboos Gran Moschee. 2001 wurde das gigantische Bauwerk eröffnet und heute vor 11:30 Uhr dürfen Besucher hinein. Doch bevor es soweit ist, müssen sich erstmal alle weiblichen Reisegruppenmitglieder einem zweiköpfigen Begutachtungsteam von strengen omanischen Männern stellen: die Knöchel dürfen nicht sichtbar sein, ein Tuch muss sämtliche Haare verstecken und die nackten Arme müssen bedeckt sein…. Alle - bis auf eine -Frauen bestehen und die eine darf dann, nachdem sie einen der schwarzen Kaftans erstanden hat im Moscheeshop, auch hinein.
Wir Ungläubigen dürfen die Hauptmoschee barfuß nur auf dem blauen Ersatzteppich betreten. Am 14m hohen Kronleuchter in der Moschee funkeln die Swarowskikristalle.
Nach dem Moscheebesuch geht’s über endlose Stadtautobahnen wieder ganz ans andere Ende der Stadt in ein Volkskundemuseum. Wider eigener Erwartung ist es dort wirklich interessant und angenehm (weil klimatisiert). Außerdem gibt es eine nette kleine Cafeteria, die Cappuccino aus einer echten Espressomaschine und feines Tuna-Sandwich serviert.
Später am Nachmittag dann wieder Erholung im Hotel und diesmal verbringen wir den Abend auf eigene Faust. Wir fahren mit einem Taxi zu einer Mall (=mau) und mit einem weiteren Taxi an einen Strandabschnitt zum Prominieren und Dinieren und mit einem dritten Taxi zurück ins Hotel, wo wir noch einen Drink nehmen.
Genug nun von Muscat. Es wird Zeit weiter zu ziehen.
Karfreitag, 03. April 2015: Ahmed, Lulu und die Piste
Nach dem Frühstück und dem Auschecken fahren sieben Toyota Geländewagen vor und sieben Omanis laden unsere Koffer in das jeweilig zugeteilte Auto. Wir beide plus Frau A. sind in Auto 2 platziert, unser sehr junger Fahrer Achmed spricht wenig Englisch.
Der Tross setzt sich in Bewegung und fährt nochmal nach Muscat hinein. Wir machen einen Rundgang über den lokalen Fischmarkt. Reges Handeln, fangfrische Fische in allen Größen und vielen Farben begeistern unsere Sinne.
Danach machen wir noch einen Abstecher zum Lulu Hypermarket: für das Mittagspicknick wird eingekauft und ich schleppe zwei Tüten mit indischen Klamotten weg.
Nun fährt die Kolonne gen Südosten auf der Küstenautobahn. Gegen Mittag erreichen wir einen Stausee, pausieren dort für eine halbe Stunde. Die Luft ist diesig vom aus Saudi-Arabien herüber gewehten Sand.
Nach der kleinen Pause geht es nun endlich auf eine Schotterpiste , die nach einigen kleineren An- und Abstiegen, gesäumt von bizarren Felsen in einem schluchtenartigen Wadi weiter verlief. Dort verputzte die Gruppe das von den Fahrern hergerichtete Picknick.
Dann geht es noch ein Stück weiter auf der Schotterpiste bis wir ca. 40km vor Sur die Wadi Oase Tiwi erreichten und dort einen Spaziergang machen.
Gegen 17:30 Uhr werden wir im Plaza Hotel in Sur mit feuchten Tüchern (Sand aus Gesicht und von den Händen) und Willkommenstrunk empfangen, beziehen für diese eine Nacht die Zimmer und gehen am Abend wieder gemeinsam mit der Gruppe an einer langen Tafel Buffet speisen.
Ostersamstag, 04. April 2015: Wadi und Wüste
Diesmal war das Frühstück ein wenig sparsamer ausgestattet, aber das ist eigentlich sekundär. Das Gepäck wird wieder auf die Toyotas verteilt und wir steigen ein. Der erste Anlaufpunkt ist die Dhauwerft in Sur. Nach alten Anleitungen wird hier pro Jahr eine Dhau gebaut. Wir streifen herum und sehen den Arbeitern zu.
Dann geht es weiter noch mal zu einem Supermarktstopp um für die Mittagsversorgung einzukaufen. Die Fortsetzung der Fahrt zieht sich entlang einer steppenähnlichen Landschaft in der Kamele grasen. Schön und öd gleichsam und so schlummern alle Autoinsassen – außer dem Fahrer Ahmed– nach einander ein. Beim Wadi Bani Khalid parkt die Kolonne und wir steigen aus in die flirrende Hitze und wandern mit vielen anderen Menschen hinein ins Wadi. Bewaffnet mit unseren Plastiktüten, die das Mittagessen enthalten, suchen wir oberhalb der Badegumpen im Wadi einen felsigen Schattenplatz, um die Mangos und die Nüsse zu verspeisen.
Nach 1,5 Stunden geht es dann weiter zum Wüstencamp in dem wir übernachten werden. Über eine 8km lange Piste scheppern die Geländewagen dem wirklich tollen Camp in den Wahabi Sands entgegen.
Die Angestellten bringen mit Grizzleys die Koffer an die „Zimmer“. Die Zimmer sind einzeln stehende Zelte: 2 Räume plus Bad, alles sehr stilvoll, wüstenmäßig ausgestattet. Wir leben den kleinen Luxus.
Auch im Fortlauf des Abends geht es stilvoll weiter. Um 17:15 Uhr fahren uns Geländewagen die Dünen hinauf, wo wir einen guten Platz zum Sonnenuntergang-beobachten suchen. Wir freuen uns über den orangen Sand und die tollen Kontraste.
Nachdem die Sonne ihre Pflicht getan hat, bringen uns die Wagen auch wieder hinab. Dann macht man sich fertig zum Abendessen unterm Sternenhimmel. Es wird ein lustiger Abend mit der Gruppe draußen, sogar bezahl- und genießbaren Wein gibt es.
Ostersonntag, 05. April 2015: Sanddünendriften und Burgen
Eine wundervolle, entspannte Wüstennacht liegt hinter uns. Wir stehen früher auf, packen unsere Taschen fertig und stellen sie vor die Tür des Zeltes und gehen frühstücken. Bevor wir um 09:00 Uhr abfahren werden, wollen wir noch einmal hinauf auf eine Düne klettern und auch beim Morgenlicht ein paar Fotos machen.
Vor der Abfahrt erzählt unser Reiseleiter uns noch Einiges über die Wüstenkürbisse und über die Wüsten der arabischen Halbinsel. Mittlerweile steigen die Temperaturen rapide an.
Kurz bevor wir auf dem Rückweg die Wahabi Sands mit den Geländewagen verlassen, gibt es noch einmal einen Stopp. Unser Reiseleiter kündigt an, dass Hassad, der „Chef“ unserer Wagenkolonne, zeigen wird, was die Geländewagen, in denen wir seit drei Tagen fahren, so können… Hassad war Testfahrer für Toyota und fuhr zudem die Autos für einige spektakuläre Werbe-Wüsten-Filme.
Netterweise bekommt Martin die Möglichkeit als Beifahrer mitzufahren – als einziger aus unserer Gruppe. Er freut sich drüber.
Während der Wagen schon mal weg fährt und alle aus der Gruppe ihre Fotoapparate in Position bringen, klettern zwei der anderen Fahren flux die Düne hinauf und platzieren sich malerisch.
Martin sagt später, dass Hassad ziemlich krass schon über die Dünen gehoppelt ist, auf dem Weg hinauf zu dem Punkt an dem die Gruppe sie später sehen kann. Als Hassad Martin fragt „Are you ready?“ , bricht der Toyata auch schon über den Kamm der Düne und schlittert mit irrem Tempo abwärts, stellt sich quer und verursacht eine fette Staubwolke, bis dann Sekunden später der Wagen heil unten - unter allgemeinem Applaus - wieder ankommt.
Nun setzt sich die Kolonne wieder in Bewegung … bald wieder auf Asphalt. Wir kaufen wieder für Mittag in einem Lulu Hypermarket ein und machen unsere Mittagspause im Vorhof des Palastes von Jabrin, den wir danach besichtigen. Das von außen trutzig bis abweisende Gebäude entpuppt sich innen drin als wunderbar anrührend. Eine vor Jahrhunderten erdachte Konstruktion spendet auch heute noch angenehmes kühlendes Raumklima mit Winden, die geschickt durch die intelligent gesetzten Fenster wehen. Die Wohn- und Schlafräume sind sparsam mit Teppichen und kunstvoll bemalten Holzdecken ausgestattet und verbreiten eine relaxte, attraktive Stimmung.
Nach gut zwei Stunden holen uns die Geländewagenfahrer wieder ab und entführen uns durch die drückende Hitze des Nachmittags mit ihren klimatisierten Autos zur Burg Bahla. Diese ist Weltkulturerbe, aber man kann sie nur von außen besichtigen. Ehrlich gesagt…. mehr könnten wir heute auch nicht mehr vertragen.
Wir erreichen Nizwa am Abend und checken ins Hotel ein. Der Abend bleibt schwül heiß. Wir speisen mit der Gruppe am Rande des Pools. Die Gespräche sind lockerer und witziger geworden. Wir sind k.o., aber freuen uns auf morgen. Vor allem ist ja morgen ein besonderer Tag …
Montag, 06. April 2015: Celebrationday und Grand Canyon
Martins Geburtstag! Und dazu noch ein runder. Wir frühstücken fürstlich mit frischen Grapefruits und weiterem Klimbim und fahren dann wieder pünktlich um 8:30Uhr ab mit unserer Geländewagenkolonne. Zunächst geht’s in den Souk von Nizwa. Teils touristisch, teils alter Gewürzmarktsouk, wir kaufen auch bisschen was ein. Unser Reiseleiter führt uns durch die Altstadt von Nizwa und erläutert uns die alten Lehmbauten und die vergangene Lebensweise der Bevölkerung.
Dann besichtigen wir die Festung von Nizwa, ein trutziges, gut durchdachtes Gebäude mit herrlichen Ausblicken vom Festungsdach aus.
Mittlerweile sind die Temperaturen wieder auf annähernd 40°C geklettert. Wir freuen uns, nun im klimatisierten Wagen hinauf auf den Jemel Shams gefahren zu werden. Es geht über steile Serpentinen hinauf bis auf 2000m. Auf der Fahrt halten wir an dem mittlerweile verlassenen Dorf Ghul, das sich wie in Tarnfarbe an den Hang schmiegt.
Oben auf dem Hochplateau angekommen, erleben wir atemberaubende Blicke in die tiefen Schluchten des Grand Canyon des Oman. Der Reiseleiter erzählt von der Entstehungsgeschichte der zerklüfteten Berglandschaft.
Nach einem kurzen Picknick geht es dann wieder hinab über die Piste, später Straße und wir besuchen die Oase Al-Hamra und erfahren viel über den Dattelpalmenanbau und die Dattelgewinnung.
Zum Abschluss der heutigen Runde besuchen wir noch ein für Touristen aufbereitetes Haus, das Bait al Safah, in dem die alten Lebensweisen der Bevölkerung nachstellt werden.
Ein langer, super interessanter Tag geht dem Ende zu und findet seinen Abschluss wieder in der geselligen Abendbuffetrunde am Pool.
Es ist nicht zu glauben, aber es gibt sogar Schwarzwälderkirschtorte … Martins Lieblingskuchen.
Happy birthday my dear!
Dienstag, 7. April 2015: Ziegenangriff in der Bergwelt
Abends kurz vor dem Abflug nach Salalah auf dem Flughafen von Muscat: Ein dampfender Pappbecher Cappuccino steht vor uns und in ca. einer halben Stunde geht es los zur letzten Etappe unserer Omanreise.
Heute Morgen begann es wie immer: nach dem Frühstück auschecken aus dem Hotel und Umladung der Gepäckstücke in Achmeds Toyota. Der erste Trip geht wieder mal zum Lulu Hypermarket um für das spätere Mittagessen einzukaufen.
Dann geht´s in die Berge. Ein Stopp bei dem verlassenen Lehmdorf Tanuf. Die Briten haben es in den 50er Jahren beschossen und zerbombt. Hier regierte der Gegeniman und sollte eben mit Hilfe der Briten entmachtet werden.
Die Weiterfahrt wird steiler, kurvenreicher und vor allen Dingen staubiger. Durch das wilde, schöne Bergmassiv des Wadi Bani Auf führt die Tour und eins ums andere Mal bricht sich ein „Ah!“, ein „Boah“ oder ein „Waaahnsinn!“ den Weg über unsere Lippen derweil Achmed den Wagen Steilauffahrten und Abwärtskurven, immer nahe am Abgrund entlang, gekonnt und elegant lenkt.
Immer wieder halten wir an, um zu schauen, zu staunen, zu fotografieren und … last not least, auszutreten.
Für die Mittagspause wird eine kleine Baumgruppe neben ein paar Felsen angesteuert. Die Reisegruppe lagert sich bei der Hitze der Mittagssonne im Schatten der Bäume um die Lulu Hypermarkt Beute zu verzehren. Aber wir sind nicht alleine, erst eine, dann zwei und später eine ganze Herde Ziegen will die Nüsse, die Ananas und die Bananen mit uns teilen. Dabei sind sie nicht zimperlich und gehen nach dem Motto „… und bist du nicht willig, dann zeig´ ich meine Hörnlein“ vor. Aber es gibt viel Lachen bei diesem Picknick, weil die Ziegen bayerisch angesprochen etwas folgen, mit Palmwedeln die Zudringlichkeit abgewehrt wird und die Mensch-Tier-Kommunikation noch geübt werden muss.
Es geht dann weiter über sandige Pisten durch die bizarre Bergwelt. Unterwegs halten wir noch am Snake-Canyon und erfahren, dass Schlangen immer die Nähe von Wasser suchen, weil sie nachts Nager jagen (die eben am Wasser leben).
Und wir halten an einer Oase, die an einer Quelle, die warmes Wasser führt, liegt und an der mächtigen Burg…….
Am Abend erreichen wir dann den Flughafen von Muscat und verabschieden uns von unseren zuverlässigen omanischen Fahrern. Wir checken ein bei Oman Air und fliegen zwei Stunden bis wir gegen 21:00Uhr in Salalah landen.
Tropisch feuchte Luft empfängt uns und es riecht schon ganz anders hier als auf der bisherigen Reise.
Das Crowne Plaza ist ein bonziges, großes Hotel und nach dem Bezug der Zimmer, verbringen wir noch einen langen doppelt feuchten Abend mit einigen netten Reiseteilnehmern auf der Terrasse des Pub.
Mittwoch, 08. April 2015: Indischer Ozean und Kokospalmen
Heute Vormittag haben wir „frei“. Nach ausgiebigem Frühstück, das nichts zu wünschen übrig lässt, gehen wir in Badebekleidung zum Indischen Ozean und halten die Füße in die Wellen. Ein sehr aufgeräumter und ansehnlicher Hotelstrand lädt zum Verweilen auf Liegen unter Sonnenschirmen ein. Wir können in der Ferne sogar eine Herde Delfine beobachten, die mal gucken kommen, ob die Touris mit ihnen spielen wollen. In der Hotelanlage ist von der islamischen Verhüllung nichts zu merken.
Eine Schwimmsession im Pool und ein Powernap auf dem Zimmer machen uns fit für den Nachmittagsausflug.
Es geht dann los im Bus zu einer Obst- und Gemüseplantage. Zunächst bekommen wir alle eine Kokosnuss gereicht, die geöffnet wurde und in der ein Strohhalm steckt. Wir süffeln leckere Kokosmilch und bedienen uns an einem Papaya- Minibananen- Kokosmark-Buffet. Ali, der extrovertierte Chef, präsentiert dann in einem variantenarmen Schaustück, die Früchte, die auf dieser Plantage angebaut werden („See the cucumber, it´s very healthy. We use it for many meals in our kitchen….“). Ali führt uns anschließend über die Plantage und erklärt einiges zum Anbau.
Der Bus nimmt uns wieder auf und wir machen uns auf den Weg außerhalb Salalahs zum Grab des Propheten Hiob. Unser Bus jedoch läuft warm und auf halber Strecke müssen wir warten bis ein Ersatzbus kommt.
An Hiobs Grab dann angelangt, machen die frei laufenden Kamele dem toten Hiob ordentlich Konkurrenz und werden zum begehrten Fotoobjekt.
Abschließend für diesen Nachmittag geht nun noch zum Weihrauchsouk in Salalah. Auch hier haben frei lebende Tiere die größere Attraktion als der etwas ranzige Markt: wir hören lautes Vogelgezwitscher und blicken nach oben und entdecken eine Reihe gelb- grüner Papageien, die auf den Stromleitungen sitzen.
Abends gibt es dann super feines, thailändisch ausgerichtetes Buffet für die Reisegruppe an einer langen Tafel mit blauen Gläsern direkt am Indischen Ozean.
Donnerstag, 09. April 2015: Weihrauchschwaden und Drachen
Das schwülfeuchte Klima im Dhofar, der Region in der Salalah liegt, vermittelt einem das Gefühl beständig in der Dampfsauna zu sein. Heute geht es wieder in einer Geländewagenkolonne hinaus ins Land. Unser neuer Fahrer, Chaled, ist gesprächiger, wortgewandter und kann ganz gut Englisch.
Wir fahren bergauf auf ca. 1000m Höhe, hinein in die Trockenwüste nordöstlich um Salalah. Wir bestaunen Weihrauchbäume und erfahren von der aufwändigen Produktion des begehrten Duftmaterials: die Rinde des Baumes wird mehrfach angeritzt, nach zwei Wochen verfestigt sich das ausgetretene Sekret zu Harz. Die erste, wie auch die zweite Ernte werden verworfen. Für jede Ernte muss die Rinde in einer bestimmten Tiefe angeritzt werden. So geht es sieben Jahre lang bis der Baum „ausgeblutet“ ist. Dann darf er drei, vier Jahre ruhen, bevor wieder geritzt wird.
Auf unserer Weiterfahrt sehen wir Kamelherden, frei laufende Esel, blühende Wüstenrosen, Feigenbäume, Sodomäpfel, Drachenbäume und kleine Minidrachen….
Mittags gibt´s ein von den Fahrern aufgebautes Picknick unter einem riesigen Akazienbaum. Martin probiert sogar das angebotene Kamelfleisch…
Letzter Programmpunkt der Tour ist das Ausgrabungsgelände um den antiken Weihrauchhafen Samhuram. In der Gluthitze lässt die Konzentration recht nach und die umfassenden Erklärungen des Reiseleiters können nicht zur Gänze gespeichert werden. Das Ausgrabungsgelände selbst liegt zauberhaft oberhalb der Bucht.
Die ganze Kolonne fährt zurück zum Hotel und bevor wir uns Abendessen fertig machen, fahre ich noch mit zwei anderen Reiseteilnehmerinnen mit dem Taxi zu dem gigagroßen Lulu von Salalah, weil wir unsere Rial noch ausgeben wollen.
Den Abschiedsabend verbringen wir wieder mit der ganzen Gruppe in dem Hotelrestaurant am Indischen Ozean. Kleine Reden werden gehalten: eine für den Reiseleiter, eine von ihm und ein Geldumschlag wechselt die Seiten. Es gibt ein Glas Freiwein für jeden und der Abend plätschert freundlich aus.
Freitag, 10. April 2015: Koffer und Kaffee
Alles ist gepackt, die Taschen stehen vor dem Hotelzimmer zur Abholung bereit. Ein letztes Frühstück im Crowne Plaza und dann geht es um 08:30 Uhr zum Flughafen von Salalah. Lahmiges Checkin und dann Flug nach Muscat. Dort kommen wir etwas verspätet an und es gibt einen Schweinsgalopp durch die Kontrollen zum internationalen Abflug („Last Call for Frankfurt!“). Für Kaffeekauf keine Zeit mehr.
Letztendlich landen wir in Deutschland fast pünktlich kurz vor 19:00Uhr hiesiger Zeit (im Oman ist´s nun schon Nacht, 21:00 Uhr). Das Gepäck kommt auch noch rechtzeitig auf dem Band angefahren, so dass wir – nach Verabschiedung von den Gruppenteilnehmern – die S-Bahn zum Bahnhof in Frankfurt und unseren Zug nach Berlin erwischen … und nach Wochen der „Entbehrung“ auch wieder einen Café Latte to go am Bahnhof ergattern können.
Gegen 1:00Uhr werden wir zuhause sein und beginnen können, die vielfältigen Eindrücke, die wir vom Oman erlangen durften, zu ordnen und nachzuspüren.
Wir planen schon jetzt im Geiste, wie unser nächster Oman Besuch gestaltet werden könnte …..