Wir sind Offroader   Daniéla und Martin
Willkommen

Oktober 2012 Ardeche Region

mit Alp4.0 und Alp200 im Crafter + HP2 im Anhänger 

 

 

Die Bilder sind teilweise von anderen Teilnehmenden gemacht worden. Wir fuhren weitgehend mit endurofun tours.

 

 Sonntag, 30.September 2012

 

Donnerstagabend sind wir ziemlich spät in Berlin losgefahren. Ziel war Niedermülsen in Sachsen. Wir wollten auf unserem Weg nach Frankreich diesen kleinen Umweg machen, weil die Six Days, die Enduromeisterschaft, in diesem Jahr, in dieser Gegend stattfindet und wir am Freitag an einer der Sonderprüfungen als Zuschauer teilnehmen wollen.

Nachdem wir die Könner bei ihren rasanten Auffahrten, Kurven und Drifts gesehen haben, fahren wir mittags mental gestärkt weiter zu unserem eigenen Enduroabenteuer in die Ardèche. Noch liegen 1200km vor uns.

Eine Übernachtung im Bus unterwegs und noch einen halben Tag Dahinrollen und so erreichen wir das Hotel L´Europe in Joyeuse bei strömendem Regen am Samstagnachmittag.

Peu á Peu kommen auch die anderen Teilnehmer der Truppe an und abends gibt es dann für alle zusammen ein mehrgängiges exzellentes Menü. Man lernt sich kennen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Morgens nach dem französischen Frühstück – Baguette, Croissant, Marmelade und Milchkaffee- sammelt sich die zunächst kleine Truppe um Jochen draußen auf dem Parkplatz. Wir sind fünf: Markus und Peter aus Baden-Württemberg, Martin und ich und Jochen. Noch ist der Himmel etwas bedeckt, nicht sicher, ob er heute noch ein paar Regentropfen abdrücken möchte.

Es geht dann gleich los durch die Wirtschaftswege der Weinfelder. Felsige, schottrige Trails, teilweise steil hinauf führend. Der gestrige Regen hat eine gewisse Glibschigkeit hinterlassen. Natürlich fahren die vier Männer um Längen und Grade gekonnter, gewagter, furchtloser und besser als die Betafahrerin…. Jeder von ihnen ist stark bemüht, ihr die Angst zunehmen und Tricks und Tipps fürs bessere Vorabkommen zu vermitteln. Es geht mal leichter, mal denn doch verzweifelter durch eine zauberhafte Landschaft von weiten Schau-ins-Land über romanische Kirchen und wie von der Zeit vergessenen Dörfern.

Ich hoppel hinterher, und teilweise ergibt sich auch die Chance die Männer alleine offroad ziehen zu lassen um sich dann nach einsamen Asphaltkurven wieder beim Café au lait und Baguettestopp zu treffen und gemeinsam weiter zu fahren.

So geht ein ganzer Fahrtag ohne einen einzigen Regentropfen mit vielen Eindrücken zu Ende an dem jeder in irgendeiner Form auf seine Kosten gekommen ist.

Es ist schön, dann am frühen Abend zusammen in der Sonne bei einem Pastis oder einem Bier beieinander zu sitzen. Abends vor dem Menü wird dann über den großen Bildschirm die Fotoshow des Tages gezeigt, so dass man sich ein zweites Mal über die Erfolge freuen und über die Größe der durchfahrenen Felsbrocken wundern kann. 

 

Montag, 01.Oktober 2012

Die Truppe um Jochen ist nun größer geworden: neun sind wir insgesamt. Ich behalte meine Rolle bei: die langsamste und zögerlichste. Das Wetter ist noch besser geworden und es ist spätsommerlich warm. Es geht dann gleich wieder los ins Gelände. Noch gibt es eine Umfahrung, die Jochen mit mir nimmt, derweil die Mannen sich durch Gestrüpp und über Steinstufen im Offroad tummeln. Doch ab der nächsten gemeinsamen Etappe wird klarer, dass der Abstand zur Truppe doch zu groß ist um auf allen Seiten entspanntes Fahren zu ermöglichen und so zieht Martin mit den Männern weiter durch die Weinberge, in die Höhen und über Steine hinweg. Ich fahre kilometerweise über schöne, kurvenreiche Sträßchen bis zum Col de Meyrand und wieder hinab über das Tal der Baume auf der D203 bis ich am Nachmittag wieder in Joyeuse ankomme.

Martins Tag gestaltete sich in etwa so: Die kleine Beta200 kann nicht nur überall mithalten, sondern macht es dem Fahrer leicht die eine oder andere Auffahrt zu nehmen an der ein Teil der Truppe auch lieber die Umfahrt nimmt. Die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht.

Abends nach erneutem kulinarischem Feuerwerk gehen ein paar Leute noch durch das nächtliche, mittelalterliche Joyeuse.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dienstag, 2.Oktober 2012

Wieder klarer Himmel, wieder französisches Frühstück und dann in wieder veränderter  Formation auf die Moppeds: ein Teil der großen Truppe hat sich heute fürs Ausschlafen und einen späteren separaten Ausritt entschieden, Martin fährt mit dem bewährten Kleinteam zu dem nun auch Caspar, der Holländer gehört, los und ich mache mich wieder alleine auf den Weg, diesmal Richtung Süden.

Nach Rosières geht es schwer romantisch voran nach Roums: eine Schluchtenstraße mit endlosen Kurven und die ganze Zeit umweht ein Duft wie frischer Hefekuchen die Straße. Der Geruch kommt wahrscheinlich von den Keltereien. Die Straße nach Vallon Pont d´Arc ist zunächst enttäuschend, da sich hier Campingplatz an Campingplatz reiht, alle bereits geschlossen, von der wilden Ardèche an sich zunächst nichts zu sehen. Dann aber ab der Pont D´Arcbis St. Martin d`Ardèche bietet die in Schlangenlinien und durch Galerien laufende Straße immer wieder atemberaubende Blicke auf den Fluss und die Schlucht.

Den Rückweg nehme ich über Saint Remeze…leider ist auch das Lavendelmuseum dort schon in den Winterschlaf gesunken. Auch dieser Weg bietet entlang von erntereifen Weinstöcken und abgeblühten Lavendelfeldern Erholung und Erquickung fürs Auge und für die Straße gehört mehr oder weniger mir alleine.

Am Nachmittag zurück in Joyeuse gibt es noch genügend Zeit für eine Leserunde in der Sonne.

Gegen 18Uhr kommt Martin zurück und erzählt von seinen Erlebnissen: Feinstes Offroad ohne Ende, in den letzten Stunden begleitet von dem per Zufall bei der Mittagspause aufgegabelten „Dirt-Girl´s-Dad“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, 03.Oktober 2012

Feiertag in Deutschland, in Joyeuse ist heute normaler Markttag. Wir gehen nach dem Frühstück einmal über den Markt und fangen ein wenig Atmosphäre ein. Martin ist nicht zu überreden, heute einen gemeinsamen Pausentag einzulegen und donnert gegen 10:30Uhr mit der kleinen Truppe los.

Ich lege heute einen fahrfreien Schreib – und Lesetag ein und genieße die spätsommerliche Sonne im Hotelgarten.

Martin hat tolle Erlebnisse mit der Truppe um Jochen und kommt gut gefordert am Abend zurück.

Am Abend werden dann die Unterlagen für den Fundurocup ausgegeben und der Stress beginnt. Alle gefundenen Teams übertragen die Streckenpunkte des nächsten Tages in ihre eigenen 1:60.000 Karten mit Textmarkern und die geübten Ralleyteilnehmer lassen die Punkte in ihrem Navi zu einer zeit-und aufwandeffektiven Route verbinden. Wir sind hier eher die Newbies und stochern in unserm Navi wie in Kloßbrühe herum.

Alte Endurohaudegen haben sich samt Sozia und Entourage eingefunden und beherrschen die Szene. Das abendliche Menü verläuft an diesem Abend zumindest weniger gemütlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Donnerstag,04.Oktober 2012

Noch dunkel morgens als um 08:00Uhr das Halali….äh der Startschuss ertönt. Mit großem Foto- und Countdownaufwand wird der Start der einzelnen Teams zelebriert. Martin und ich sind Team 4 und das ungleiche Paar –mit gewechseltem Motorraduntersatz: Martin hat das große Ross, die HP2 genommen- strebt um 08:19 Uhr seiner Mission entgegen.

Wir stöppeln uns von Streckenpunkt zu Streckenpunkt und sammeln die erforderlichen Informationen (= witzige Worte und Zeichen) ein, übertragen diese in den Dokubogen. Manches gelingt leichter, manches kann nur einer unseres Zweierteams bewältigen. Mittags treffen sich alle Fahrer wieder auf dem Weingut Mas Intras. Feine, deftige Amuses Geules werden mit Weinexempeln zur Stärkung dargeboten.

Wermutstropfen: Bei superschlechtem Handyempfang verkündet ein Anruf aus der Heimat desaströse Nachrichten die naheste Verwandtschaft betreffend. Was tun? 

 Die Cuptour geht weiter mit Geschicklichkeitsfahren, die nicht alle aus unserem Zweierteam bravourös meistern. Der Tag geht als erlebnisreicher in die Annalen ein.

 

 

Freitag, 05.Oktober 2012

Am Vorabend gab es wieder die Koordinaten des nächsten Tages und die nun schon bekannte hektische Übertragung auf  Karte und Navi. Wieder ein Start im Morgengrauen und das sich Erheben über frühe Nebelfelder hinauf in bergige Höhen. Bei klarenden Temperaturen waren wieder etliche vertrackte Punkte anzufahren. Manches gelang beiden, manches nur einem unseres Teams.

Mittags dann wieder gemeinsames Pausieren mit der gesamten Truppe und auch wieder ein Geschicklichkeitsparcours: diesmal in der Sandgrube. Schon schlauer als am Vortag, versuchen die unterlegenen selbst fahrenden Ladies diesen Test nicht.

Sogar die Könner scheitern z.T. wegen nicht geöffnetem Benzinhahn (und damit absterbender Maschine) oder wegen des Missverhältnisses zwischen enger Streckenführung und Größe der Maschine.

Heimwärts geht es über noch einige zu erlangende Zusatzpunkte (alte Bahnschwellen etc). … mit journalistischer Fotobegleitung! Am Abend dann: the same Procedere as yesterday. Zur Belohnung gibt es dann wieder für alle das feinste der feinen Menüs.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Samstag, 06.Oktober 2012

Letzter Tag des Fundurocup. Wieder geht es grottenfrüh los: noch feuchte Sitzbänke, die Augen auf halb acht und Nebelschwaden durchziehen die Weinhänge der Ardèche.

Martin und ich punkten Waypoint um Waypoint so gut wir es vermögen. Die bayerischen und hessischen Konkurrenzteams sind schneller und heimsen emsig die Punkte ein. Wir kurven durch ein bergiges Holzfällergebiet. Mittags Einkehr im Garten einer von außen unspektakulären Straßenrestauration: auf Brettern wird feiner Schinken, Käse und Gürkchen plus Salat serviert.  Wie immer Wein frei in Karaffen dazu.

Der anschließende Geschicklichkeitsparcours fällt umso lustiger aus.

Am Abend dann Siegerehrung: ich mache Platz 3 von 3 in der Damenwertung und Martin erringt den auch einen 3. Platz in der Zweizylinderwertung. Der vorab favorisierte Champion ist auch der ausgewiesene Champion- welch Wunder.

Eine Woche voll von Eindrücken geht dem Ende zu. Beim Abschlussfestmahl verabschieden sich neue Freunde und Weggefährten. Man hofft sich wieder zu sehen. Hier oder anders wo.

 

 

Es war sehr schön in der Ardèche.