Samstag, 13. bis Mittwoch, 17. Februar 2016
Unser Freund Andreas ist 50 geworden. Er lebt mit Katrin in Berlin, aber diesen runden Geburtstag feiert er dort, wo er herkommt und er hat uns eingeladen. Also fahren wir am Samstagvormittag los mit unserem Bus nach NRW und landen am Abend in Herdecke.
Im Ruderclub Herdecke direkt an der Ruhr feiern wir mit Andreas und seinen Freunden ein lustiges Fest und wir verzupfen uns für die Nacht in unseren roten Bus, der auf dem Stellplatz steht – gewärmt durch dickes Fleece in der Nacht und morgens durch die Standheizung.
Sonntag:
Wir erkunden neue Welten und lenken unseren Bus ins Sauerland. Ein Wintermärchen empfängt uns in Winterberg: Pisten offen, Lifte in Betrieb, buntes Treiben. Wir laufen durch den Ort, trinken einen Kaffee, überlegen, ob wir hier mal Skifahren sollten …. fahren dann aber weiter zu unserem Zielort Quedlinburg am Rande des Harz und checken ein ins Hotel Schlossmühle.
Wir feiern ja nie diesen Valentinstag, aber fanden´s dann doch ganz lustig, das gebuchte Drei-Gänge-Menü (bon !) mit Herzchendekoration zu genießen.
Montag:
Frisch und munter springen wir nach dem Frühstück in unseren Bus und jodeln wenige Kilometer nach Thale. Dort steigen wir ein in den Bodetal-Wanderweg und überqueren die Teufelsbrücke um ca. 12km auf wenig bevölkerten Wegen durch schwer romantische Gegend eine für uns durchaus ungewohnte Winterwanderung zu machen.
Wir freuen uns Treseburg nach gut drei Stunden zu erreichen und noch mehr freuen wir uns, dass das einzig offene Jägerstüberl uns bei einsetzendem Schneegestöber eine heiße Suppe serviert.
Weniger erbaulich ist dann, dass der rückführende Bus bereits vor einer halben Stunde abgefahren ist und der nächste abends um halbsechs kommt …. Es wird dann klar, dass wir auch heimwärts zu wandern haben.
Singend, jodelnd und hintereinander watschelnd schaffen wir im immer stärkeren Schneetreiben auch die Heimkilometer - die letzten davon auf der Downhillstrecke, steil hinab an Matratzen umwickelten Bäumen sich hinunter hangelnd.
Nach 22.6km gelaufen und ca. 10 km gefahren kommen wir wie die stolzen Halbtoten an in unserem Hotel.
Dienstag:
Heute spüren wir jeden Muskel, jeden Knochen, mit denen der liebe Gott uns ausgestattet hat. Ursprünglich war der Plan, heute mal zu gucken, ob wir nach Jahrzehnten des Bleibenlassens, das Skifahren wieder niederschwellig probieren könnten.
Der Fitnesszustand sagt NEIN. Wir fahren aber dennoch nach Braunlage um „die Lage zu checken“.
Braunlage offenbart sich als maulfaules, aber ansprechendes Wintersporteldorado: 3 von 6 Liften offen, 8 von 15 Pisten fahrbar. Wir lassen lieber unsere Körper erst mal wieder zu sich kommen und kehren vielleicht an einem Märzwochenende zurück zum Ski laufen.
Für den heutigen Tag aber machen wir die softe Tour und fahren nach Drei Annen Hohne und besteigen die Schmalspurbahn hinauf auf den Brocken. Schnaufend und dampfend stapft die kleine Bahn vollbesetzt mit Touristen wie uns hinauf auf über 1100m. Voller Sonnenschein entfaltet sich über dem Wolkendach auf halber Höhe und die schneebeladenen kleinen Nadelbäume sehen aus wie gebeugte Hexen.
Wir laufen durch den Schnee und schreiten den Gipfelrundweg von knapp 2km ab, Martin macht viele Fotos, dann fahren wir auch wieder hinab mit der nostalgischen Schmalspurbahn.
Wir besuchen dann noch das Kleinod Wernigerode und begucken uns die windschiefen hübsch restaurierten Fachwerkhäuser.
Zurück im Hotel verbringen wir einen ruhigen, entspannten Abend.
Mittwoch:
An unserem letzten Harztag ist nun aber auch Quedlinburg dran mit Stadtbesichtigung. Nach dem Frühstück und dem Auschecken aus dem Hotel steigen wir das Kopfsteinpflaster hinauf bis zur Burg. Wir lassen unseren Blick über Stadt und Land schweifen bevor wir wieder hinab in die mittelalterliche Stadt wandern und auch dort das eine oder andere Foto schießen.
Gen Mittag brechen wir auf mit unserem roten Bus in Richtung Heimat. Es waren erholsame Tage mit spannenden Eindrücken von einer doch weitgehend uns unbekannten und doch so nahen Gegend.