Wir sind Offroader   Daniéla und Martin
Willkommen

Sizilien Dezember 2013/Januar 2014 mit Alp 4.0 und Alp4.0 und Crafter


Donnerstag, 19.12.2013

In den letzten Tagen haben wir alles zuhause geordnet und auch all unseren Lieben die Weihnachtsgeschenke und – wünsche übergeben, also können wir los. Wir wollen wieder gen Süden, diesmal nach Sizilien. Martin war dort schon einmal, vor gut 10 Jahren. Ich war noch nie dort.

Donnerstagmorgen als es hell geworden ist, verlassen wir das graukalte, sonnenarme Dezemberberlin. Wir rollen den ganzen Tag begleitet von den beliebt bekannten Radiosendern der Durchfahrländer: Radio eins, SAW, Bayern 3 und schließlich Ö3. „Last christmas“ und „Driving home for christmas“  führen den Kanon der jährlich mit gesummten modernen Weihnachtslieder an.

Gegen 18:30Uhr erreichen wir den ersten Übernachtungsplatz: Klausen in Südtirol, Campingplatz Gamp. Wir laufen hinein in die weihnachtsbeleuchtete putzige Altstadt von Klausen und genießen prächtige Pizzen und ein kleines Glas Zweigelt im Restaurant „Walther von der Vogelweide“.

 

Freitag, 20.12.2013

Leichter Neuschnee hat den morgendlichen Campingplatz überzuckert. Nach der kleiner Morgentoilette geht´s wieder auf die Autobahn und wir tuckern weiter gen Süden. Vorbei an Bozen, Tramin, Trento und lassen wir die Berge hinter uns. Wir möchten heute Abend Rom erreichen.

Wir hören das erste Camilleri Hörbuch dieser Reise und kontinuierlich bringt uns der rote Bus Rom näher. Eine Mischung aus Navi-Vorgaben und Martins intuitiver Erinnerung an den richtigen Weg ermöglichen uns die verwirrenden, verschlungenen Einfallstraßen zu überwinden und schließlich gegen 17:30Uhr einen Stellplatz auf dem Campingplatz Village Flaminio zu belegen.

Wir schnappen uns Mantel, Jacke und Mützen und fahren von dem nahe gelegenen Bahnhof Due Ponti mit der Regionalbahn hinein nach Rom. Von der Piazza del Popolo aus laufen wir die weihnachtsilluminierte Via del Corso hinunter, schauen uns in diesem und jenem Geschäft um, bewundern die teuren und vornehmen Auslagen der internationalen Modehäuser in der Via Condotti und gelangen an den Fuß der Spanischen Treppe. Nach einem Schwenk über die Fontana di Trevi schlendern wir durch die Via del Babuino zurück zum Bahnhof Flaminio.

 

 

 

Im Regen kehren wir zurück auf den Campingplatz und nehmen eine prächtige Portion Spaghetti alla Carbonara (ohne Sahne!) im Ristorante ein bevor wir gesättigt und müde ins Busbett plumpsen.

 

Samstag, 21.12.2013

Der nächtliche Regen hat sich verzogen und morgens kämpft noch Nebel gegen die stärker werdende Sonne, die Temperatur ist mild. Wir drehen mit dem Bus noch eine Morgenrunde durch die aufwachende Stadt: Engelsburg, Petersdom, Tiberinselund Caracallathermen. Schön!

 

 

Dann suchen wir die Autostrada nach Neapel und fahren in strahlendem Sonnenschein bei 11,5°C gen Süden.

Das zweite – etwas verflochtene - Camilleri Hörbuch wird eingeworfen. An den Autogrills tummeln sich wie gewohnt italienische Familien beim Zwischenstopp aufm Weg zur Nonna oder schon in den Weihnachtsurlaub. Auch wir legen einen längeren Stopp in der neapolitanischen Sonne ein, weil das Wechseln einer der ausgebrannten vorderen Glühlampe doch diffiziler und akrobatischer ist als zunächst angenommen.

Den ganzen Tag geht´s gen Süden, hohe Berge begleiten rechts und links unseren Weg.  Am Abend laufen wir an der Küste des Golfs von Tarent auf einem der wenigen zu dieser Zeit offenen Campingplätze ein. Zunächst sieht´s dort ganz düster aus,was sich aber schnell auflöst als im Platzrestaurant die mit der Vorbereitung des Abendbetriebes beschäftigten Besitzer des Campingplatzes uns freundlich begrüßen und uns auffordern uns einen Stellplatz nach eigenem Gusto zu suchen.

Noch bevor im Campingrestaurant das große Weihnachts-Samstagabend-Hullygully los geht – eine regionale Band mit Namen „Sempre Nomades“ soll später spielen!- gehen wir dort speisen:  Haus - Aperitiv, Antipasto mare e monte, Linguine frutti di mare und Pizza romana. Alles sehr fein. Nur der bestellte Vino della casa hat eine rostige Farbe und einen abartigen Geschmack und bleibt somit zurück in der Karaffe.

Den Rest des Abends verbringen wir im Standheizung gewärmten Bus bei Supermusik aus dem Geneva mit Discjockey Martin und edlem Amarone della Valpolicella.

 

Sonntag, 22.12.2013

4. Advent, Sonntag. Very slow motion morgens auf dem Platz. Die Sonne scheint und wärmt sogar. Außer den wenigen Touristen, die außer uns dort sind, ist kaum jemand zu sehen. Wir machen einen kleinen Morgenwalk zum Meer. Das Restaurant – inklusive eines möglichen Cappuccinos- wird momentan nur von einer Putzfee belebt.

Bis nach 10:00Uhr bleibt jede Absicht, zu bezahlen und weiter zu fahren, blanke Theorie. Als wir endlich außer der Putzfee einen weiteren Menschen treffen, ist es ein sehr junger Mann mit Basecap und etwas abgeranzten Hosen. Wir versuchen uns verständlich zu machen, was wir wollen (=bezahlen und abfahren) und als Reaktion auf das Sprachbabylon gibt er uns (s)einen (?) Autoschlüssel … Er hat wohl verstanden, dass wir ganz schnell ein Auto brauchen, weil wir Hilfe brauchen oder holen wollen ...

Letztendlich kommt dann doch noch ein freundlicher Italiener im Auto angefahren und nimmt sich unserer an. Bei einem Kaffee erklärt er, dass die gestrige Nacht heute Morgen um 5 Uhr endete und erst langsam für alle der Tag beginnt. Wir bezahlen dann und verabschieden uns.

Zwei Stunden kurvt Martin sodann den Bus quer rüber über die Berge. Ein wenig enttäuschend für uns, da keine für uns sich anbietenden Offroadwege zu entdecken sind.

Etwas genervt– kein Kaffee, kein Frühstück, keine verheißungsvollen Wege – gelangen wir mittags auf die A20 gen Reggio Calabria. Gegen 16Uhr erreichen wir dann Villa San Giovanni, den Fährhafen und lösen ein Ticket für die Fähre nach Sizilien.

Mit Sonnenuntergang betreten wir die Insel und machen uns auf zum ersten geplanten Campingplatz 50km westlich von Messina. Wir erreichen Oliveri gegen 18Uhr, ein sehr freundlicher älterer Herr in der Rezeption parliert auf Englisch mit Martin und gibt ihm freie Auswahl des passenden Platzes….. kein Wunder: wir sind die einzigen Gäste auf dem Platz! Das Restaurant hier hat (natürlich)zu ... na mal sehen, was uns der Walk in den nahe gelegenen Ort offeriert.

 

Montag, 23.12.2013

Wir haben am Vorabend ein offenes Restaurant gefunden und gute Pizza und einen Principe Corleone (Rotwein) genossen. Auch hier waren wir die einzigen Gäste. Wir fürchten uns nicht, aber anmachen tut es uns auch nicht allein im Eukalyptushain die Zeit zwischen den Jahren zu verbringen.

 

 

Wir reisen ab am Morgen, sehen uns noch die schwarze Madonna in der Kirche von Tindari an bevor wir über die Berge das Landesinnere südlich gen Ostküste durchfahren. Etwas südlich von Taormina steuern wir einen Campingplatz, der zwar offen hat, auf dem wir jedoch auch wieder die einzigen Gäste wären. Also rollen wir weiter an Taormina vorbei ein wenig nördlich um einen im Internet gehandelten Überwinterungstipp zu finden.

Prima! Der kleine Campingplatz La Focetta Sicula bei Sant´ Alessio Siculo nimmt uns auf, 4 bis 6 andere Fahrzeuge sind noch auf dem Platz, sogar die Sonne probiert sich im Scheinen … Wir erkunden per pedes den an der Straße liegenden Ort und finden ihn in der Siesta dösend vor. Etliche Straßenkrippen sind für die bevorstehende Weihnachtsimpression der Kinder aufgebaut – zwischen niedlich und kitschig.

Wir laufen an der Strandpromenade zurück zum Campingplatz über die großen schwarzen Lavasteine hinweg. Dann packen wir die Mopeds aus und lassen zumindest eines die sizilianische Luft schnuppern indem wir zu zweit auf der einen Beta den Nachbarort Sant` Teresa erkunden und im örtlichen Supermarkt unseren Vorrat an Wein, Wasser, Saft und Schokolade wieder auffüllen.

Bevor wir den Futterfassgang machen, wärmen wir uns noch im Bus beim elektrisch erzeugten Wüstenwind auf, hören Musik, schreiben und schwätzen.

Abenteuerlicher Dunkelweg übers alte Flussbett, quer übern Strand hinein nach Sant´ Teresa. Das erste Restaurant scheint nett zu sein. Wir also rein und bestellt. Es kommt sogar das, was wir wollten und es schmeckt auch.

Heimwärts – schon recht kalt, Ort verlassen –Stolperweg über den Lavastrand und plumps in den Bus. Wüstenwind bläst rhythmisch zu Westernhagen und Springsteen. Über uns leuchten in voller Pracht die Sterne.

 

Dienstag, 24.12.2013

 

Der Tag des Heiligen Abend beginnt wolkenverhangen und nur mäßig warm. Wir werfen uns in unsere wärmste Motorradkluft und fahren annähernd ungefrühstückt gegen 10Uhr los. Erster Anlaufpunkt Savoca, ein niedliches Bergdörfchen oberhalb von San´Teresa. Die ursprünglichen Einwohner sind wohl weitgehend nicht mehr da. Künstler haben sich hier oben eingenistet und wir sehen einige der glänzenden Metallkonstruktionen eines Künstlers am Straßenrand aufgebaut. Ein Teil des „Paten“ soll auch in diesem Örtchen gedreht worden sein. Wir nehmen einen Cappuccino und ein Nutellabrioche vor dem Café auf der Piazzetta ein bevor wir dann westlich hinauf Kurve um Kurve in die Berge fahren bis Antillo. Von dort geht´s nordwestlich weiter. Zunächst ist die Straße noch asphaltiert, doch geht sie dann in Waldwegschotter über. Hoch droben auf dem Kamm bei den Windrädern finden wir nicht den gewünschten Abwärtsweg nach Portella Pertusa, sondern kommen ein wenig südlich ab und der Fahrweg wird für einzelne von uns beiden zu steinig und zu offroadig.

Letztlich landen wir dann über der SS 185 und haben noch 21km, wieder kurvenreich, bis Francavilla. Wir stärken uns mit einem Cappuccino in der Bar vor der die Männer des Ortes ratschen. Heimwärts geht es dann über Taormina am Meer entlang.

Der Heilige Abend ist nicht so sehr festlich bei uns: alle Lokale haben geschlossen, man feiert auch in Italien in der Familie ... wir ergattern kurz vor Ladenschluss um 20Uhr zwei Stück – ja was ist es?- gefülltes Brot und eine Flasche sardischen Wein und ziehen damit heimwärts zum braven Bus. Der umfängt uns warm und liebevoll und wir genießen unser sizilianisches Weihnachtsmenue im Bus.

Das gekaufte Brot war übrigens mit Schinken, Rosinen, Pistazien und weiterem nicht näher zu definierendem gefüllt: sehr schmackhaft! Wie diese Spezialität heißt werden wir wohl nicht mehr heraus bekommen.

 

Mittwoch, 25.12.2013

Sonne satt heute Morgen! Das Meer schiebt mit Macht und geräuschvoll seine Wellen gen Strand. Als wir die Moppeds satteln, haben wir schwer im Sinn, den heutigen Tag ruhiger und weniger intensiv anzugehen.

In  Fluminefreddo nehmen wir auf dem Marktplatz in der Morgensonne den Frühstückskaffee. Die anwesende männliche Dorfjugend beobachtet die Abfahrt der Mopeds bewundernd. Wir schlängeln uns hinauf zur Ätnaauffahrt. Der großemächtige Berg hüllt sein Haupt bis zum Bauch in Wolken.

Die kurvige Auffahrt gehört uns annähernd alleine an diesem Weihnachtsfeiertag. Vulkanasche bedeckt immer wieder zu großen Teilen die Straße. Warnschildern weisen auf dieSchliddergefahr ob der schwarzen Asche hin.

 

Je höher wir hinauf fahren, desto kälter und nebeliger wird´s. Felder mit erkalteter Lavalinks und rechts. Bei den Temperaturen ist der Spaß eingeschränkt und wir kehren um.

 

 

 

 

Wir pausieren in einem Dorf, das aussieht als würde es Filmkulisse für den Paten und seinen Clan gewesen sein: schwarz gekleidete ältere Damen betreten die mächtige Kirche des Ortes.

Wir stärken uns in der „Wunderbar“ (ja so heißt die wirklich!) mit Cappuccino und einem süßen Teilchen aus der reichhaltigen, kunstvoll arrangierten Kuchen- und Gebäckauslage.

Wir setzen unsere Ätnaannäherung in einer Ostwestverbindung auf nicht ganz  so hohen Höhenmetern fort und bestaunen die Lavafelder und die Weinhänge. Was muss das für ein Tropfen sein: sizilianische Sonne und fruchtbarer Lavaboden! Mal sehen, ob wir mal solch ein Fläschchen kaufen und verkosten können.

Der Rückweg gen Hauptstraße, immer abwärts Kurve um Kurve, wird gesäumt von Zitronenplantagen und Mandarinengärten: ein Augenschmaus.

 

 

Auf dem Heimweg passieren wir wieder das sonnengetauchte Taormina, neben uns braust und brandet das wilde Meer und schiebt weiter große Wellen an Land. Morgen soll Sturm aufkommen.

Abends starten wir einen erneuten Versuch ein offenes Restaurant in Sant´ Teresa zufinden…. Falls nicht, haben wir noch Pumpernickel und Fischdosen in der Speisekiste!

 

Donnerstag, 26.12.2013

Pumpernickel und Fischdosen bleiben noch als Vorrat in der Speisebox. Das Lokal hatte offen und offerierte Pizza.

Der Morgen des 26.  zeigt sich stürmisch: bedeckt und doller Wind. Unseren ersten Plan, auf einem Moped nach Taormina zu fahren und die Stadt zu erkunden, verwerfen wir. Lieber packen wir am Vormittag beide Mopeds in den Bus ein und fahren dann mit dem selbigem nach Taormina.

Martin will  den Reiseführern nicht recht glauben und dreht erstmal eine – dann doch vergebliche – Parkplatzrunde hinauf und hinein nach Taormina. Wir parken dann bei der Seilbahn, die uns nach Taormina Downtown bringt. Aus güldenen, versteckten Lautsprechern wird die Hauptstraße Taorminas, der Corso Umberto, mit modernen Weihnachtsliedern beschallt. Kleine, teilweise mondäne Geschäftesäume, die nicht mehr ursprüngliche, dennoch chice kleine Stadt. Es sind beidem stürmischen, und mittlerweile auch regnerischem, Wetter wenig Menschen flanierend unterwegs. Wir drehen eine Besichtigungsrunde und gucken uns auch das antike griechische Theater an. Es ist okay. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ziemlich anders als an lauen Sommernachmittagen mit Busladungen voll Touristen.

 

 

 

 

 

 

Nach einem kleinen Snack fahren wir wieder hinab mit der Seilbahn und steuern im mittlerweile stetigen Regen die Alcantaraschlucht an. Wir verzichten dann doch darauf,  diese Lavagesteinsschlucht zu durchlaufen wegen Kälte und Wetter. Weiter geht’s über Lavafelder rechts und links nach Randazzo, der alten Stadt aus Lavagestein gebaut. Auch hier bleiben wir im Bus und verschieben den Stadtrundgang auf ein ander´  Mal.  Auf der Heimwärtsrunde machen wir noch einen Abstecher hinauf in den Ätna-Nationalpark. Dort - mittlerweile in über 1000m Höhe- geht der Regen in Schneegestöber über.

 

 

Wir rollen dann wieder hinab bis auf Meereshöhe, der Sturm hat sich gelegt, der Regen ist beendet. Die Straßen der Dörfer sind wie leer gefegt, die Menschen bleiben anscheinend zuhause.

Es ist schon dunkel, als wir den Campingplatz erreichen. Das passt gut, denn auch die Dusche hat kein Licht, aber sie hat prächtig warmes Wasser.

Frisch gemacht laufen wir ein letztes Mal- für dieses Mal- hinein nach Sant´ Teresa und werden fast schon wie alte Bekannte vom Wirt begrüßt.

Morgen geht es weiter gen Süden: nach Syrakus.

 

Freitag, 27.12.2013

Der Sturm ist wirklich vorbei, die Sonne lacht wieder. Nachdem wir – für den älteren Herrn in der Rezeption wohl ein größeres Unterfangen mit dem neumodischen Kartenlesegerät abzurechnen – bezahlt haben, verabschieden wir uns von den Berliner Überwinterrentnern, die wir kennengelernt haben und verlassen den Campingplatz Focetta di Siculo. Nach Taormina nehmen wir die Autobahn Richtung Catania.

An Catania und seinem Industriegebiet vorbei geht’s weiter die Westküste entlang und hinter Siracusa fahren wir ab nach Avola. Zunächst ist´s verwirrend: extrem schmale Straße, die dann doch nicht zum neuen Campingplatz führt, schwierige Umkehrmanöver begleitet vom aufgeregten Hundegebell.

Letztlich sind wir dann doch erfolgreich und checken ein auf dem botanisch sehr  reizvollen, am Meer gelegenen Campingplatz Sabbiatoro. Hier sind außer uns noch einige andere Gäste da, das Platzrestaurant hat aber auch hier nicht offen.

Nach erster Platzbeschauung packen wir unsere Mopeds aus und machen uns am Nachmittag auf auf eine erste kleine Tour. Wir queren Avola und steuern Noto an. Positiv beeindruckt von der barocken Pracht und dem strahlenden Sonnenschein bestaunen wir dieses Kleinod, das mit EU-Mitteln noch grad vor dem Verfall bewahrt und restauriert wurde.

 

 

 

 

 

 

 

Die Nachmittagsrunde geht wieder zurück nach Avola und wird mit einem kleinen Supermarkteinkauf abgeschlossen. Abends sitzen wir das erste Mal auf dieser Reise draußen vor dem Bus. Die Wetteraussichten für morgen sind blendend!

Der abendliche Restaurantbesuch wird abenteuerlich: 1,7km an der Landstraße entlang auf Hin- und Rückweg, in Dunkelheit immer den entgegen kommenden wilden Autofahrern ausweichend, in die Böschung gedrückt, knapp überlebend, aber gut gelaunt.

 

Samstag, 28.12.2013

Die Wettervorhersage hat sich bestätigt: strahlender Sonnenschein und zunächst laue 14°. Gut gelaunt bereiten wir uns auf den Ausritt vor. Unsere Tour führt zunächst ins Zentrum von Avola. Auf dem großzügigen Hauptplatz des Städtchens, der Piazza Umberto I., nehmen wir unseren Frühstückscappuccino zu uns. Mittlerweile ist das Wärmeempfinden in der Sonne bei 20°C angekommen.

 

 

Es geht dann weiter über eine bezaubernde, kurvenreiche Straße hinauf nach Avola Antica, den Ruinenresten der Vorgängerstadt. Außer der Straße selbst, ist auch die umgebende Landschaft von besonderem Reiz: tiefe Schluchten, endlose Mäuerchen und knorrige Olivenbäume soweit das Auge reicht. Ein Abzweig der Straße führt zu der Cava Grande, dem sizilianischen Grand Canyon. Man könnte ausgedehnte Wanderungen dort machen … wenn man nicht grad´ in Motorradkluft wäre.

Heute ist dort oben lediglich ein Gruppe gut gelaunter, italienischer Pfadfinder, die eine Pause einlegen.

 

 

 

 

Martin versucht ein/zwei Abstecher ins Gelände bevor unser Weg dann weitergeht nach Noto Antica. Vorbei an der eindrucksvollen, aber verlassenen Eremitage S. Mariadella Providenza kommen wir zu den Ruinen der alten Stadt Noto, die 1693 von einem Erdbeben fast vollständig zerstört wurde.

 

 

Grad scheint die Sonne in Vollerlotte und wir halten ihr Gesichter und unbedeckte Körperteile für 20 Minuten entgegen. Als sich dann doch Wolken über die Sonne schieben setzen wir unsere Tour fort und tuckern nach Palazzano Acreide. Hier nehmen wir uns nur die Zeit für den Blick auf den Barockdom und einen Cappuccino, für die archäologische Zone Akrai mit griechischem Theater, Tempeln und großen Steinfiguren wird ein in der Zukunft gelegener  Zeitpunkt da sein müssen.

In der späten, sanften Nachmittagssonne treten wir über die SP18 gen Süden unseren Heimweg an. So anders ist die Landschaft als auf dem vormittäglichen Hinweg: jetzt dominiert von aktiver Landwirtschaft, sanfte, fast toskanische Hügel, Olivenbäume und Zitronenplantagen, satte grüne Wiesen, grasende Kühe. Ein schaukelndes, die Seele streichelndes, Heimwärtsgleiten.

Mit einbrechender Dunkelheit erreichen wir den Campingplatz. Martin muss seine Beta mangels kommerzieller Abduschanlage unterwegs noch vom sattem Cremebezug auf Reifen, Kette und Unterseite der Schutzbleche (von den Zwischeneskapaden ins Gelände) selbst reinigen. So dann gibt´s Duschreinigung auch für die Biker selbst.

Wir treten den wagemutigen Weg zu Fuß entlang der Landstraße auf der Suche nach einem Abendlokal an.  Auf dem Weg zum gestrigen Lokal haben wir die offenen Pforten eines Art Landgasthofs mit großem Innenhof gesehen, auch ein Ristorante. Es sieht ein wenig vornehm aus. Zudem wissen wir nicht, ob wir – in deutscher Manier- viel zu früh dran sind (19:30Uhr) und ob das Lokal überhaupt schon offen hat.

Wir sprechen uns gegenseitig Mut zu, versichern uns, dass wir beide unsere Kreditkarten dabei haben und betreten das Lokal. Nach wenigen Momenten allein im weiß gedeckten Speisesaal, begrüßt uns ein älterer, schlanker, elegant mondän gekleideter Herr mit Sonnenbrille (!) und geleitet uns- als die einzigen Gäste-  zu einem Tisch im hinteren Bereich des Lokals.

Ein schnelles Italienisch parlierender Kellner rattert uns das Angebot an Antipasti, Primi und Secondi runter, wir verstehen nur Bruchteile und bestellen alles, was ermit der Kussgeste „superb“  kennzeichnet. Wir bekommen exzellentes Essen und vorzüglichen Nero d´ Avola.  Es beruhigt uns, dass sich ab 20Uhr das Lokal stetig füllt mit italienischen Gästen, solange bis es brummt.

Als wir die Rechnung erbitten, sind wir nochmal froh, unsere Kreditkarten in der Tasche zuhaben und umso mehr bass erstaunt, als die Rechnung erheblich kleiner ausfällt  als die Abende zuvor.

Satt und doch nicht arm geworden, verlassen wir die feine Lokalität. Draußen spricht uns eine ebenfalls mondäne italienische Dame, die vor der Türe eine Zigarette raucht, auf Englisch an, ob es uns wohl geschmeckt habe und was wir gegessen hätten. Wir bestätigen die köstliche Küche und in der Annahme, dass sie sich bei uns erst mal informieren möchte, wie das Lokal wohl so sei, fragen wir sie, ob sie schon mal hier gespeist habe …“Ja“, sagt sie, sie ist nämlich die Besitzerin…….Die mondäne Besitzerin erklärt uns noch, dass morgen am Sonntag, mittags typisch sizilianisches Essen serviert werde, dass man aber dazu eine Reservierung bräuchte…..Wir bedanken und verabschieden uns und treten unseren Kamikaze-Landstraßen-Heimweg zum Campingplatz an.

Zurückgekehrt im Bus, schmieden wir bei Wüstenwind und Wein noch Pläne für die nächste, die nahe und die fernere Zukunft bevor wir müde in die Federn sinken.

 

Sonntag, 29.12.2013

Gestern Abend haben wir die Pläne geändert und beschlossen, statt innerhalb Siziliens umzuziehen auf einen anderen Campingplatz, noch hier für einen weiteren Tag zubleiben. Das Wetter am Morgen gibt uns recht: Sonne wieder satt. Nach kurzer Morgenphase nehmen wir die Mopeds gen Osten, betanken sie und nehmen den Frühstückskaffee in Cassibile ein, dem Ort an dem die Italiener 1943 den Waffenstillstand mit den Alliierten besiegelten.

Dann geht es nordwestlich hinauf auf die Iblei-Berge: eine wundervolle, zunächst kurvenreiche Straße begrenzt von Trockenmauern, die dann über 15km in großen Schwüngen durch biblische Landschaft führt. Olivenbäume, Felder, weidende Kühe, vereinzelt Gehöfte. Heute gibt es uneingeschränkte Sicht auf den mittlerweile gut schneebedeckten Ätna in der Ferne, der eine lange Rauchwolke fast waagrecht zum Horizont entlässt.

 

 

 

Es geht uns gut, wir haben die Straße annähernd alleine für uns. Wir nehmen einen Abzweig in eine Sackgasse um noch etwas näher an die Cava Grande heranzukommen. Nach wenigen Kilometern passieren wir eine Gruppe bunt gekleideter italienischer Endurofahrer, die grad am Rande des Gebüschs eine Pause machen. Man begrüßt sich freundlich die Hand hebend. Martin folgt dann den Spuren der Endurofahrer noch ein kleines Stück in die Schlucht hinab, will aber alleine das Abenteuer nicht zu sehr ausreizen.

 

 

In Canicattini di Bagni wirft uns die Straße wieder in die Zivilisation. Nach kurzer Pause führt uns unser Weg weiter nach Norden kurvenreich über weiterhin reizvolle Straßen bis uns das sonnenbestrahlte Ferla empfängt. Wieder die Impression, dass hier Teile des „Paten“ gedreht worden sein könnten.

Wir verweilen jetzt nicht, sondern streben weiterhin in die Höhe in Richtung Necropoli di Pantalica. Wir schrauben, wir kurven, wir tanzen Kurve um Kurve hinauf und manchmal hinab bis nach 11,5 km die Straße endet und in einen Wanderweg übergeht. Seit vielen Jahren nach einem Brückeneinsturz ist die Straße unterbrochen. Die Nekropolen, Grabstätten aus der Zeit dem 12. bis 7.Jahrhundert v.Chr., in den Stein gehauen, sind rundherum zu bewundern.

 

 

Wir pausieren ein Weilchen und kehren dann die 11,5 km nach Ferla zurück. Wirklich sehr beeindruckt von Straße, Landschaft und Aussichten atmen wir in dem barocken „Paten“-Ferla bei Cappuccino und belegtem Croissant durch.

 

 

Bei sinkender Sonne treten wir den Heimweg an. Noch viele Kurven und einige Strecken und bei Sonnenuntergang treffen wir ein auf dem Campingplatz.

Das war ein toller Tag! Unsere Planänderung, noch einen Mototag hier einzulegen, hat sich als gelungen erwiesen.

Wir lassen die treuen Mopeds ausatmen und abkühlen und schieben sie dann sanft und behutsam rückwärts in den Bus, verzurren sie und packen unsere Equipments ein.

Nach dem abendlichen Duschen geht nochmal zu dem Restaurant von gestern. Wir sind- obwohl absichtlich ein wenig später als gestern- wieder die ersten Gäste. Der mondäne Padrone begrüßt uns erfreut, worüber wir uns freuen. Heute gibt´s Pizza.

Es kommen dann auch noch andere Gäste und dann auch die mondäne Dame, die Besitzerin, von gestern. Sie kommt mit ihrer fast erwachsenen Tochter an unseren Tisch, begrüßt uns und ist untröstlich, dass sie uns wohl gestern Abend die falsche Info gegeben hat, dass es heute zum Lunch sizilianische Spezialitäten gegeben hätte ... statt wie es richtig gewesen wäre, zu Dinner ...

Sie und die Tochter erklären, dass sie erst vor neun Tagen das Lokal eröffnet haben und noch vieles aufregend und verwirrend ist. Sie offerieren uns auch die Möglichkeit– für zukünftige Besuche – ihr Bed&Breakfast-Angebot auch wahrzunehmen…..und als Martin zahlt, reduziert der Padrone unsere Rechnung um knapp 25%, ohne dies zu kommentieren. Dankeschön!

Abends im Bus gibt´s noch eine Heinz-Rudolph Kunze Session aus dem Geneva und dann kommt die letzte sizilianische Nacht….. für dieses Mal.

 

Montag, 30.12.2013

Kurz nach halb zehn fahren wir ab vom Campingplatz Sabbiatoro und besuchen noch einen großen Supermarkt in der Nähe um alle möglichen sizilianischen Leckodauzien für zuhause und als Mitbringsel einzukaufen.

Danach werfen wir uns auf die Autobahn nach Siracusa und stürzen uns ins geschäftige Straßengetümmel der Stadt. Gar nicht so leicht einen Parkplatz für den Bus zufinden.

Zunächst laufen wir in die Halbinselaltstadt Ortigia und finden dort eine gute Mischung zwischen normalem Alltagsleben der Einheimischen und touristischem Flair. Die verkehrsberuhigte Altstadt bietet einige hübsche barocke Gebäude und Kirchen, nette Gassen und malerische Einblicke.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einigem  Fußmarsch und kurzem Snack steigen wir wieder in unseren Bus und fahren zum viel beschriebenen archäologischen Park. Wir überlegen, ob wir noch genügend Energie haben, heute mit ausreichender Muße und Ehrfurcht das griechische Theater und die Tempel anzuschauen und beschließen letztendlich, dass wir das das nächste Mal tun werden.

Die Küstenrückfahrt nach Messina begleitet uns wieder ein Camilleri Hörbuch. Wir haben dann ein wenig Schwierigkeiten, die richtige Ausfahrt zur Fähre in Messina zu finden. Schließlich glückt auch dieses und anscheinend warten viele Sizilianer, die Silvester zuhause feiern wollen, auf der kalabrischen Seite auf die Fähre, so dass die unsere ganz schnell, mit nur wenigen Autos zurück fährt.

Es ist früher Abend als wir wieder auf italienischem Festland sind, noch trennen uns gute 700 km bis Rom, wo wir am Silvesterabend sein wollen.

Camilleri begleitet uns auch diesen  Abend bis wir irgendwo in Kalabrien einen Stellplatz für die Nacht suchen und finden.

 

Dienstag, 31.12.2013 

Die knapp 500 km von Kalabrien bestückten A3, begleitet vom letzten Camillieri Hörbuch, das wir auf dieser Reise mithaben und intensiven Jahresendbilanzierungs- und Planungs-Gesprächen.

 

Gegen 15 Uhr laufen wir auf dem total vollen Campingplatz in Rom ein. Alle Stellplätze sind belegt von meist italienischen Wohnmobilen. Doch wir haben noch Glück und dürfen auch mit auf den Platz. Ein kleiner wendiger Angestellter auf einem klapprigen Fahrrad weist alle noch ankommenden Fahrzeuge ein ... an den unmöglichsten Plätzen. So bekommen auch wir ganz hinten am Ende des Platzes neben einem der Bungalows, auf dem Rasen, in ziemlicher Schräglage, einen Platz zugewiesen. Der nette Angestellte legt uns auch noch Strom indem er den Bungalow anzapft.

Prima, dann kann´s ja losgehen mit der Silvesternacht in Rom. Als wir gegen 18Uhr mit dem Regionalzug, den wir ja nun schon gut kennen, auf der Piazza del Popolo ankommen, ist noch nicht viel los dort. Es ist dunkel, die umliegenden Lokale machen erst um 19Uhr auf.

Wir haben Hunger und wissen noch nicht, dass sich die Suche nach einem netten, freundlichen Silvesterabendlokal als gar nicht so einfach gestalten wird. Zunächst wandern wir die Via Corso hinauf. Asiatisch aussehende Straßenverkäufer bieten Leuchteöhrchen – der Hit in Neon für dieses Silvester-   an. Einige Geschäfte haben noch offen, viele Menschen flanieren, mit und ohne Leuchteöhrchen, auf dem Corso.

Die ersten drei Lokale bei denen wir, nachdem wir von außen viele freie Plätze im Innenraum gesehen haben, fragen, ob sie einen Tisch für zwei hätten, sagen uns ab: nur Reservierungen heute (für üppige, teure Silvestermenüs). Wir sind frustriert, ein wenig nagt dies auch an unserem Selbstbewusstsein.

In einer der belebten Nebenstraßen des Corso werden wir dann doch fündig, mit Einschränkungen: Lokal ja, Tisch auch, freundlich…naja ….und nett, naja. Auf jeden Fall bekommen wir ein ganz gutes Mahl, zahlen dafür aber auch deftig und stürzen uns dann gesättigt in die Nacht.

Noch knapp fünf Stunden bis zum Jahreswechsel. Hmm, was tun? Die Nacht ist klar und mit angenehmen 8-10° C gut temperiert und so gestalten wir dann einen Potpourri aus Spaziergang durchs nächtliche Rom, Herumfahren mit der U-Bahn und Herumhängen bei einem Digestif in Bars. Es glückt uns denn auch, mit einer großen Menge anderer Menschen aus aller Herren Länder das etwas chaotische, irrsinnige laute (Kanonenschläge) und mit Leuchtraketen verschönte Spektakel am Piazza de Popolo mitzufeiern. Willkommen 2014!

 

Anschließend finden wir beim Marinemuseum ganz in der Nähe den Busshuttle, der uns zurück zum Campingplatz bringt. Gegen 2:30 Uhr fallen auch wir in den ersten Schlaf von 2014.

 

Mittwoch, 01.01.2014

Ganz lange haben wir geschlafen, bis 10:30Uhr. Als wir dann nach Morgentoilette und erstem Cappuccino checken, dass schon einige der großen, dicken Womos abgefahren sind, erfragen wir an der Rezeption die Erlaubnis, unseren Bus auf einen weniger abgelegenen und weniger schiefen Platz umzustellen.

Kurz vor Mittag nehmen wir den Linienbus, der direkt vor dem Campingplatz abfährt und uns in einer Viertelstunde ans Zentrum von Rom bringt. Dort steigen wir um in einen weiteren Bus, der das Tiberufer querend uns eine kleine Stadtrundfahrt bietet. Auf der Straße zum Petersdom kommt der Bus wegen der von dort zurückströmenden unübersehbaren Menschenmenge ins Stocken. Die waren wohl alle beim Urbi et Orbi Segen des Papstes.

Wir steigen am Fuß des Gianicolo aus und machen, zusammen mit vielen anderen Menschen, einen wunderbaren, ausgedehnten Neujahrsspaziergang bei herrlichem Sonnenscheinwetter und 10° Temperatur hinauf auf den Gianicolo. Dort droben haben wir bei diesem fabelhaften Wetter einen ungetrübten Blick über die Dächer Roms.

 

 

 

Bei Hinabwandern vom Hügel entdeckt Martin in der Via Garibaldi die Aufenthaltsstätte seiner Klasse während der Abiturfahrt 1973! Das ehemalige Kloster von damals ist heute zu einem super chicen, sehr einladenden Hotel am Fuße des Gianicolo ausgebaut. Wir können sogar einen Blick in den begrünten Innenhofwerfen und Martin erkennt alte Spuren.

 

 

Mittlerweile werden unsere Beine schon ganz schön müde und als wir den Bezirk Trastevere mitseinen verwinkelten, engen Gassen und dem Flair von hippen Geschäften, Lokalenund Plätzen, durchqueren, halten wir Ausschau nach einer netten Pausierbar.

 

Für heute ist´s dann genug der Besichtigungstour und wir nehmen anschließend den Bus zumStazione Termini, der auf seiner Fahrt dorthin, Blicke auf die  Piazza Venezia mit dem Vittorio Emanuelle,die Dioskuren und das Capitol sowie das Forum Romanum gewährt. Bei noch immer strahlendem Sonnenschein wühlen sich Touristenströme über die Straßen Roms.

 

 

Mit U-Bahnund Regionalzug kommen wir dann gegen 16:30Uhr wieder auf dem Campingplatz an und ruhen, quatschen und lesen noch im Bus bis wir am Abend dann unser Neujahrsmahl im Restaurant am Platz einnehmen.

 

Donnerstag, 02.01.2014

Morgens bei Sonnenschein fahren wir los von Rom in Richtung Toskana.

Wir folgenden geringen Angaben, die die Jungs uns gaben, um den Ort zu finden, wo sie mit ihren Freundinnen und Freunden den Jahreswechsel verbringen. In Höhe des Trasimenischen Sees folgen wir den Spuren Hannibals, verlassen die Autobahn und schlängeln uns durch uns bislang unbekanntes Gebiet der Toskana. Bald geht es hinauf über engste Kurven in verwunschene Hügel.

An Cortona vorbei taucht das Hinweisschild nach Pierle auf, wir versuchen Sohn Kilian auf dem Handy zu erreichen ... ohne Erfolg. Wir klettern weiter mit dem Bus über enge Kehren bergauf und wie aus dem Nichts taucht die – eingerüstete – Burg von Pierle auf. Drumherum wenige Häusel, kaum Menschen zu sehen, noch kein Rückruf von Kilian…was tun? Wir steigen aus und überlegen…..

Dann kommt der Anruf ….und wenige Minuten später kommt Kilian mit einem Mercedes-Geländewagen angefahren und holt uns ab. Den Bus lassen wir stehen, da das Grundstück, wo die jungen Peoples wohnen, im Moment zu matschig und rutschig ist.

Eine gute, sehr nette Stunde bleiben wir, dann werden wir wieder am Bus, an der Burg, abgeliefert und wir fahren winkend weiter.

Es geht erst es über Minidörfer, dann über die E 45, eine autobahnähnliche Landstraße, die wiederum durch bislang unbekannte, spannende Landschaft führt. Ab Cesena nehmen wir dann die Autobahn bis Mantua. Dort wollen wir dem Outletcenter einen Besuch abstatten, die Kreditkarte sitzt schon locker…..aber es erweist sich als uninteressante Pleite und die Kreditkarte bleibt in der Tasche stecken.

Wir befragen den Kartengeist und der führt uns in den Abend hinein nach Soave, welches uns sehr gefällt: intakte Mittelalterburg und die Stadt umschließende Stadtmauer. Als Zugabe gibt´s dann noch eine äußerst nette Pizzeria, brechend voll von jungen Leuten und eine Speisekarte, die mindestens 20 verschiedene Pastasaucen anbietet.

 

 

i-Tüpferl ist dann noch, dass wir als wir ganz am Ende des Tages einen Stellplatz für die Nacht für den Bus und uns in Soave suchen, völlig überraschend auf das Gelände des „Camping Club Soave“  gelangen wo es genau noch einen Platz für einen roten Bus gibt…….

 

 

 

Freitag, 03.01.2013

Der letzte Urlaubstag on tour bricht an. Wir tuppern am Vormittag noch durch Soave und machen uns dann auf in Richtung „unseres“ nah gelegenen Bassano del Grappa. Zuerst besichtigen wir noch einen neuen Campingplatz am Fuße des Monte Grappa – vielleicht für einen der nächsten Urlaube. Dann drehen wir noch eine kleine Bassanorunde zu Fuß.

Gegen Mittag geht´s dann aber endgültig ab nach Hause und nach einer kurzweiligen, angenehmen Fahrt treffen wir gegen 01:30Uhr zuhause in Berlin ein.