Mittwoch, 02.10.2013
Es geht wieder los! Kreuzband-OP ist over, voll renoviertes Knie lernt wieder die normale Benutzung. Mit den Moppeds wär´s noch ein bisschen gewagt. Aber der Jimny schreit auch danach wieder bewegt zu werden, also wird er bepackt und wir machen uns auf…nach Sardinien.
Um 16:30Uhr holt Martin mich von der Arbeit ab und wir düsen im herbstlichen Abend bis nach Bayreuth. Den ersten Urlaubsabend verbringen wir im vorgebuchten Ramada und verköstigen uns noch zu später Stunde mit Leckodauzien im Restaurant. Mitgäste im Hotelrestaurant sind die baumlangen Basketballspieler der Frankfurter Skyliners.
Donnerstag, 03.10.2013
Früh um 08:00Uhr geht´s weiter auf der A9 bis München und dann weiter über Garmisch und die Seefelder Höhen. Wegen des Feiertags in Verbindung mit dem nahen Wochenende gibt’s Stau und Steh und Martin sagt den (zukünftig) legendären Satz um 13:30Uhr: „Schade, dass es mit Bassano nicht geklappt hat!“.
Doch so schnell lassen wir uns nicht entmutigen. Wir knüppeln den Jimny, machen nur kurze Pausen, wechseln uns ab mit dem Fahren und…..trara! kommen in Bassano di Grappa grad rechtzeitig zur blauen Stunde an. Wir finden auch gleich ein nettes Hotel und tapern dann ganz glücklich zur Ponte de gli Alpini um den wohlverdienten Aperitivo bei Nardini zu genießen.
Auch unsere „alte“ Pizzeria finden wir wieder, wie immer knüppelvoll mit Einheimischen: ein großer „Speisesaal“, jung und alt, Paare, Familien und Singles, Lautstärke wie im Bahnhof und eine himmlische Pizza.
Freitag, 04.10.2013
Vormittags noch ein wenig Bassano schnuppern, herumstrolchen und schauen was die alta moda bietet, um dann gegen Mittag den Weg nach Livorno anzugehen. Zwischenstopp in San Miniato mit kleinem Cappuccino. Kurzer Stadtrundgang, wir sehen auch eine schottisch-italienische Hochzeitsgesellschaft: der Schwiegervater im Kilt.
Abends kommen wir in Livorno an und machen einen Abstecher in die unerwartet nette Altstadt. Das Einschiffen auf die Megafähre von Sardinia Ferries geht zügig voran. Neben unserem Schiff liegt ein gigantisches Kreuzfahrtschiff auf dem grade die betuchten Gäste von ihrem Tagesausflug an Land zurück kehren und mit Kapellenbegleitung und Crewspalier wieder an Bord gehen.
Als unser Schiff gegen 21:00Uhr die Leinen löst und vom Pilota ins Meer hinaus begleitet wird, haben wir schon gut gegessen an Bord und beziehen nach einem Absacker auch unsere Kabine.
Samstag, 05.10.2013
Mit Regen und Dunkelheit erwartet uns Sardinien! Aber es ist warm: 20°C. Nach einem etwas chaotischen Rückwärtsausfahrmanövrieren aller Fahrzeuge aus der Fähre, verlassen wir Golfo Aranci in Richtung Süden.
Mit dem heller werdenden Morgen verebbt dann auch bald der Regen, die Sonne wärmt den Tag an. Bei La Caletta fahren wir auf einen ersten Blick und Walk an den Strand und hinter dem kleinen verschlafenen Santa Lucia finden wir den Weg hinaus zum Capo Comino. Begleitet von kräftig grünen Wacholderbüschen führt der Offroadweg über immer ausgefahrene Spuren auf Sardiniens östlichste Landmarke hinaus. Über Stock und Stein geht es am Leuchtturm vorbei zunächst zum Nordende des idyllischen – zu dieser Zeit völlig einsamen – Spiaggia Berchida. Im Sommer haben Menschen hier Steinmännchen aufgebaut, die einen bizarren Felsenzaun bilden.
Ohne anderen Autos zu begegnen führt uns unsere Geländetour weiter gen Süden. Bei den dicken Stufen in der Fahrtspur steigt die Beifahrerin lieber aus und vergisst dann vor lauter Panik zu fotografieren als der Jimny auf nur drei Rädern steht, das vierte 30cm in der Luft. Martin bleibt ganz ruhig und kriegt die Kiste wieder zum Fahren.
Dann wird es etwas kitzelig: die nächtlichen Regenfälle haben einen kleinen See produziert und nun gilt es zu messen ob die Wattiefe unseres Gefährts ausreicht für die Überquerung. Martin misst mit natürlichem Werkzeug und der Jimny quert den kleinen See ohne zu zucken.
Nördlich der Cala Ginepro fassen wir wieder Asphalt und steuern Orosei, das Provinzhauptstädtchen, an um bei belegtem Panini und Cappuccino in der Sonne eine Pause einzulegen. Der anschließende kleine Rundgang durch die Altstadt Oroseis beendet den Besuch.
Weiter geht es gen Süden und wir nehmen die Stichstraße in Richtung Tropfsteinhöhlen Ispinigoli, fahren aber weiter geradeaus über den Monte Iveri. Steil geht es hinauf und noch steiler in Serpentinen hinab mitunglaublichem Blick aufs Meer und die Cala Gonone.
Ab dann fahren wir in die Berge, immer die Motorradparadiesstraße
SS 125 entlang durch den Supramonte. Tiefe Schluchten, weite Blicke, Kurve an Kurve bietet diese Straße und führt auf knapp 1000m hinauf. Wir machen noch einen Abstecher nach der Passhöhe nach Teletotes. Gut 11km führt die kleine Straße an frei laufenden, grasenden Eseln, Pferden, wilden Schweinen und Ziegenvorbei bis sie an einer Holzbrücke endet von der man noch über 2km Fußmarsch bis an eine einsame Bucht wandern könnte.
In Baunei nehmen wir noch einen Kaffee um dann unseren heutigen Tag in Santa Maria Navarrese ausklingen zu lassen. Wir finden ein nettes Hotel und buchen für zwei Nächte. Am Abend gibt’s einen Sundowner beim Sonnenuntergang in der Strandbar unterm Jahrhunderte alten Olivenbaum mit Blick aufs Meer.
Sonntag, 06.10.2013
Ausgeschlafen, ausgeruht, gutes Frühstück im Bauch und wir machen uns auf zurück auf die SS 125 nach Baunei. Das Wetter ist blendend: Sonne satt, keine Wolken, warme 24°C und alle Farben leuchten wie auf einem Gemälde.
In Baunei schlängeln wir uns über Serpentinen hinauf zur Hochebene Su Golgo. Ab dort verlassen wir Asphalt und nehmen dieselbe Strecke, die wir vier Jahre zuvor mit der 1200er schon gefahren sind. Es geht weiter auf einer gut geräumten „Jägerstraße“ hinab und hinab. Aus der dichten Macchia: Erdbeerbäume, Eichen, Wacholder…lugen wieder wilde Schweine und Ziegen heraus und ab und an auch eine Kuh. Teilweise wird die Straße ganz schön steil, aber meist ist sie easy zu befahren. Nach gut 40 Minuten mündet sie in das trockene Flussbett, das wir schon kennen.
Die Offroadstraße führt rechts und links der Felsenschlucht Còdula di Sisine vorbei, diese immer wieder kreuzend. Grau-orange Steilfelsengeben die imposante Kulisse. Nach ein paar Kilometern müssen wir unsere Fahrt verlangsamen, weil eine Gruppe mit vier italienischen Fahrzeugen Fotos und Geschrei macht und erst als sie uns bemerken, uns voran, weiterfährt. Ca. 13km ist die Códula di Sisine zu befahren, weitaus weiter als sie´s vor vier Jahren war! Dann endet der befahrbare Anteil vor einer Schranke und die Italiener und wir parken unsere Fahrzeuge.
Wir wandern dann noch eine Dreiviertelstunde zu Fuß weiter um zur einsamen Cala Sisine zu gelangen. Dort pausieren wir, sonnenbaden und sammeln Steine. Der Rückweg zum Auto laugt uns ein wenig aus und wir freuen uns, dass der Jimny uns freundlich wieder aufnimmt und mit uns den umgekehrten Weg aus der Felsschlucht nimmt. Eigentlich wollten wir noch einen Alternativoffroadweg ausprobieren, es gibt ihn, aber das Navi kennt ihn und sein mögliches Ende nicht. Um etwaigen Sackgassenphänomenen auszuweichen, benutzen wir dann doch den schon bekannten Weg nach Baunei.
Dort kleine Nachmittagsstärkung und dann noch ein Ausflug zum fast lächerlichen und doch berühmten roten Felsen von Arbatax.
Den heutigen Sundowner nehmen wir bei Planung der nächsten Tage im Hotelgarten ein … so lange bis uns die Mücken zu sehr stechen.
Montag, 07.10.2013
Dies wird ein Übers-Land-Fahrtag, einmal quer rüber über die Insel. Nachdem wir am Vorabend noch einmal in unseren 2009er Reiseberichtgeschaut haben, wollen wir zunächst doch noch mal nach Arbatax um zu gucken, ob wir den damaligen Campingplatz finden. Erfolgreich auf den alten Spurenverlassen wir dann die Ostküste und fahren in die Berge nach Jerzu, der Weinstadt und Heimat des Cannonau. Von dort geht es über eine einsame Straße über 40km nach Escalaplano.
Die Kammstraße führt zunächst über viele Kurven hinauf, rechts und links die Weinhänge, alles grün und fruchtbar. Weite Ausblicke über blaue Horizonte schmeicheln dem Auge und der Seele. Der zweite Teil der Strecke ab der Kammhöhe erinnert dann eher an eine Mondlandschaft, Windkrafträderbestimmen die Kulisse.
Von dem kleinen Ort Escalaplano an fahren wir nordwärts bis wir eher zufällig an der Nuraghe Arrubiu vorbei kommen. Der Rundgang dort erweitert unser kulturelles Wissen und schenkt uns ein wohl verdientes Beinevertreten. Vor über 3500 Jahren konnten diese alten Hirtenclans bauen, dass man´s heute noch besichtigen und bewundern kann.
Unsere Weiterfahrt geht dann westlich durch die Regionen Marmilla und Trexenta. Landwirtschaftliches Gebiet, nicht sehr anregend, verwaiste Dörfer, ab mittags werden die Schulkinder von den Bussen in ihren Heimatorten ausgespuckt. Es ist sogar nicht ganz leicht einen Frühnachmittagscappuccino und etwas zum Beißen zu finden. Falls hier überhaupt jemals Saison ist, ist sie jetzt sicher schon vorbei.
Gegen 16:00Uhr kommen wir im Gebiet Hinterland der Costa Verde an, finden den Weg durch das verlassene Minenstädtchen Ingurtosu zum Campingplatz Sciopadroxiu und bekommen anstandslos für drei Nächte ein Bungalow. Grad mal die Taschen abgestellt, machen wir uns sogleich auf den kurzen Weg zum Meer und genießen diesen prachtvollen Strand, das Meer und die abendschweren Wolken.
Hungrig begeben wir uns bereits vor 19:00Uhr zum Abendessen ins Campingrestaurant, gespannt ob es sich noch so gourmetmäßig präsentiert wie vier Jahre zuvor.
Zwei Stunden später: Ja, tut es!
Dienstag, 08.10.2013
Als wir morgens vor unseren Bungalow treten empfängt uns strahlender Sonnenschein, warme Luft und die fülligen grünen Berge grüßen freundlich bis auf die Terrasse hinein.
Nach Croissant, Marmeladenbrot und Milchkaffee zum Frühstück machen wir uns mit dem Jimny auf zu einer Südrunde.
Von Ingurtosu ist die kleine Straße nach Bau heute nicht zu finden, also fahren wir südöstlich auf der kurvenreichen SS 126 – wieder ein Motorradparadies!- durch die grüne Hölle. Deutlich vor Fluminimaggiore folgen wir den Wegweisern nach Portixeddu und CapoPecora. An der einsamen Bucht haben sich einige deutsche und schweizerische Womos platziert und Martin nutzt die Morgenstunde zum kleinen Offroadevent am in der Nebensaison verlassenen Strandgebiet.
Weiter geht´s in Richtung Buggeru die Küstenstraße entlang, immer den Blick auf den endlos scheinenden Strand. Dann bei San Nicolao biegen wir links ab um eine in der Karte verzeichnete 7km Schleifenstraße zu erkunden. Das war dann auch ein richtiger Treffer: Schotterstraße, gesäumt von einer farbig grau-lilafarbenen Bergwelt, führt sie kurven- und kehrenreich um den Berg herum.
Wir landen wie erwartet wieder auf der Zufahrtsstraße nach Portixeddu und fahren dann weiter über das aufstrebende Buggeru bis an die Cala Domestica, einer im Reiseführer als Geheimtipp gehandelten Romantikbucht. Der „Geheimtipp“ hat sich mittlerweile unter der Welt- und Reisebevölkerung multipliziert und wir sind hier mitnichten alleine. Aber das Bizzare des Settings bezaubert uns doch: zwei Strände, der eine nur durch ein Felsloch zu erklimmen, frisch angelegte Holzpodestwege zum Strand und dazwischen alte Loren, altes Bergwerksgelinge … einfach stehen gelassen seit 40 Jahren.
Artig folgen wir auch weiterhin den Anregungen im Reiseführer und fahren weiter südlich auf der SS 126. Kurz vor Masua sehen und fotografieren wir den imposanten Monolithen, der aus dem Meer ragt: das Würfelzuckerstück, Pan di Zucchero.
Wir machen einen Abstecher hinein ins Minengebiet, heute eher Hirtengebiet. Zahllose Schotterwege führen hinein in die alte Bergbaugegend. Man kann noch viel, viel erkunden hier.
Zum frühen Nachmittag besuchen wir Iglesias, die kleine, hübsche Provinzhauptstadt und versorgen uns mit Cappuccino und Bruschetta. Wir laufen in der Stadt noch ein wenig herum und können uns gut vorstellen, wie das Leben ab 17:00Uhr nach der Siesta dann wieder hier pulsieren wird. Aber solange wollen wir heute nicht noch bleiben.
Auch der Jimny bekommt jetzt noch ein volles Mittagessen in Form eine Dieselladung an der Tanke. Dann geht es nach Domusnovas in Richtung der Grotta di San Giovanni: nicht ganz leicht die Straße zu finden, die hinter der Gotte weiter gehen wird.
Unsere Absicht ist es, unseren Heimweg offroad über die Berglandschaft des Monte Marganai und des Monte Linas zu nehmen, allesverlassenes Bergbaugebiet, jede Menge Wege, keine Beschilderung, aber wir haben ja unser Navi.
Es geht zunächst gut voran, fast ein wenig enttäuschend, dass die aufwärts führende Straße dann doch asphaltiert ist. Wir winden uns hinauf auf 700m, Kurve um Kurve, Ausblick kilometerweit. Einige Fahrzeuge kommen uns entgegen, in unsere Richtung fährt keiner mehr. Dann endet die asphaltierte Straße an einem Haus: am Agriturismo Perda Niedda, einer in mitten der Bergwälder gelegenen Unterkunft für Wanderer.
Unser Weg führt uns weiter hinauf, nun auf Steinen und Schotter. Das Navi versagt schon längst Auskünfte über vorhandene Wege oder Straßen, die Generalkarte schließt sich dem an. Nur noch der Kompass zeigt an, ob wir nordöstlich oder nordwestlich fahren. Zunächst frohen Mutes klettert der Jimny Steinstufe um Steinstufe in die Bergwelt hinauf, die Beifahrerin hat das eine oder andere Mal ganz schön Muffensausen (ab wann fällt eigentlich so ein Jimny um?).
So geht es weiter durch Dschungel aus grün und immer wieder neuen Abbiegungen und Wegen: rechts rum, links rum, einen Auffahrt hinauf und dann wieder eine hinunter, steil, Und es wird später und später, noch eine Stunde bis zum Sonnenuntergang und keine Peilung wohin dieser oder jene Wegführen wird. Als der letzt genommene Weg– die richtige Richtung Nordwest - vor einer Schranke endet, beschließen wir dorthin umzukehren woher wir herkamen.
Dies herauszufinden wird aber wiederum zur Aufgabe. Kamen wir von links oder von rechts? Wir verwandeln uns in Lederstrumpf und suchen die in Frage kommenden Wege nach unseren eigenen Reifenspuren ab. Und die Sonne senkt sich weiter.
Martins unnachahmlicher Orientierungssinn lässt das Unternehmen gelingen und schließlich, just als – weiterhin im No-whereland irrend- auf Nachtmodus schaltet, spuckt uns der Berg beim Wandererdomizil aus.
Nun geht es heimwärts über möglichst grad, wenig bergige, gar nicht kurvige Straßen. Die Wolken vor der grade untergegangenen Sonne scheinen senkrecht in den Horizont gesteckt worden zu sein. Kurz vor halb neun erreichen wir, ziemlich ausgelaugt, den Campingplatz und freuen uns wie Deuvel, dass wir noch etwas zu essen im Restaurant bekommen.
Völlig geplattet fallen wir danach in tiefen Schlaf.
Mittwoch, 09.10.2013
Die Anspannung des letzten Tages – zumindest bei der Beifahrerin- macht sich in einer massiven muskulären Verspannung des rechten Schulterblatts bemerkbar und wird mit Diclofenac entschärft. Ansonsten lassen wir den heutigen Tag etwas geruhsamer angehen und suchen uns nach dem Frühstück einen einsamen Strandabschnitt an der Westküste aus, an dem wir ein paar Stunden dösen und uns sonnen.
Wir drehen dann noch die kleine Nordrunde über Montevecchio und befahren die „verbotene Straße“ durch das Bergbaugebiet nach Ingurtosu. Ein sardischer Hirsch erschreckt sich ob unseres Herannahens, ansonsten rennen die glockenumhängten Ziegen vor unserem Auto meckernd in die Hänge hinein. Die Straße ist wesentlich unwirtlicher, rillenreicher und ausgewaschener als vor vier Jahren. Mal sehen, ob sie dem Verfall hingegeben wird oder dann doch nochmal instand gesetzt werden wird.
Sehr nettes Event am späten Nachmittag: Freund Gautam, der mit seiner KTM auch auf Sardinien ist, trifft auf dem Campingplatz ein und wir verbringen den Abend mit Erzählen zusammen.
Ein gemeinsamer Sundowner in der Bar des Hotel Le Dune ist geplant.
Donnerstag, 10.10.2013
Gestern Abend fiel der Entschluss, heute noch nicht gen Norden aufzubrechen, sondern einen Tag zu verlängern hier auf dem Campingplatz: schöner kann man´s eh nicht haben und wir können noch so viel hier entdecken.
Gautam kurvt mit seiner KTM durch die Gegend. Wir nehmen zunächst die ebenfalls gesperrte Straße nach Bau: tolles verlassenes Minengebiet, beeindruckende Ein- und Ausblicke. Große Steinstufen, tiefe Rillen … teilweise Hangabbrüche, der Adrenanlinspiegel steigt.
Dann endlich zurück auf der SS 126 und weiter geht´s in Richtung Fluminimaggiore. Nicht ganz so einfach den Einstieg in die Straße durch die Berge zu finden. Erst als wir auf der anderen Flussseite eine Gruppe von Endurofahrern brausen sehen, finden wir den Einstieg.
Damit geht es die vor zwei Tagen nicht gefundene Schotterstraße - als wir uns verirrten- von der anderen Seite zu befahren. Und es gelingt … superschöne Straße, riesige verlassene Minenpaläste, und wir werden ausgespuckt oberhalb des Punktes an dem wir uns verloren haben. Wir klären sogar, wie es zur Verirrung kommen konnte: die „falsche“ Abbiegung verführte, weil sie sich als breitere und geteerte als Hauptstrecke ausgab.
Kaffee- und Toastpause in Domusnovas und dann der Versuch, den Rückweg über die Strecke über Malacazetta zu gestalten. Dies scheitert aber an der Ankündigung, dass die noch offene Schranke in einer Stunde geschlossen wird und dass die Alternativstrecke eh mit Schranke gesperrt ist.
Wir nehmen dann noch eine andere Alternativstrecke und schaffen auch die Rückrunde durch die Berge.
Ein abenteuerlicher Tag endet wohlbehalten im liebgewonnenen Campingplatz. Gautam berichtet von seinen Tageserlebnissen derweil wir noch zusammen vor dem Bungalow sitzen.
Ein weiteres fürstliches Abendessen rundet den Abend ab.
Freitag, 11.10.2013
Irgendwann endet auch der schönste Urlaub…so auch dieser. Wir sagen ciao zu Gautam und fahren die nördliche Küstenstraße entlang. Wir besichtigen noch kurz das ehemalige, verfallene Urlaubsheim für die Kinder der Minenarbeiter in Funtanazza und setzen unseren Weg über die Halbinsel Sinis fort. Ein kurzer Abstecher in den Ferienort Marina di Torre Grande und zum Reiskornstrand Is Arutas.
Dann folgt eine knapp dreistündige Fahrt quer über die Insel bis nach Olbia. Auch hier gibt es sicherlich noch viel zu entdecken bei einem nächsten Urlaub.
In Olbia gibt’s noch Cappuccino und Panini und den gewünschten T-shirtkauf (mit dem Mohrenkopfmotiv). Doch dann geht´s auf den verwirrenden Wegen aus Olbia heraus zum Golfo Aranci zur Fähre.
Abschied von Sardinien für dieses Mal … wir wollen wieder kommen.
Samstag, 12.10.2013
Eine ruhige, entspannte Nacht auf der Fähre, diesmal in einer „Aussenkabine“, was überflüssiger Luxus ist, da es eh dunkel ist draußen … Morgens legt die Fähre an in Livorno und nach dem üblichen Gewarte, Geschiebe und Rangieren geht’s hinab vom Boot und 1000km nordwärts. Mit etlichen Cappuccinipausen, einem Hörbuch, dem Vorlesen von Zeitungsartikeln und dem Hineingleiten in die österreichische Alpenlandschaft (Winter!!) erreichen wir Nordbayern am Abend und statten dort wohnenden Freunden noch einen Besuch ab.
Am Sonntag nach einem gemeinsamen Frühstück mit den beherbergenden Freunden geht es dann heimwärts gen Berlin.