Wir sind Offroader   Daniéla und Martin
Willkommen

 September/Oktober 2015 Crafter und beide Betas 4.0 im Anhänger

Sonntag, 27. September 2015
Straßburg im frühen Herbst! Wir sind mittags hier angekommen. Unsere 3. Bildungsreise mit dem Forum Unna. Unseren Bus samt Hänger – in dem die beiden Betas hausen – haben wir auf dem Parkplatz Elsau stehen lassen und sind mit der schnittigen Straßenbahn in die Innenstadt gefahren.
Ab 14:30Uhr eingecheckt in das kleine Hotel L´Etc und haben unser Zimmer Etincelle (=Funke) im dritten Stock bezogen. Unsere ersten Eindrücke von Straßburg fielen durchweg positiv aus.

Jetzt ist´s kurz vorm Kennenlernen der Gruppe und des Reiseleiters – da sind wir mal gespannt.

 

Zwei, die sich freuen... Bonjour France!

 

Blick auf´s Münster durch die Gassen von Straßburg

 

Petit France, das Szeneviertel ... mit der Drehbrücke

 

 

Die schönste Neugotik ... vielleicht der Welt

 

 

Der Storch, das Wappen von Straßburg - als Stofftier in den Souvenirläden

 

 

 

Das Europäische Parlament ... von hinten

 

... und von vorne

 

... und vom Innenhof aus mit einem europäischen Bürger

 

Im Europarat ... wir durften teilnehmen an einer Sitzung.

 

Unser Reiseleiter Bernd Gehrke

 

 

Farbenfeuer in Straßburg

 

Colmar

 

Colmar : das nennt man Klein-Venedig

 

 

 

Wimmelbild, Suchbild: wer findet uns?

 

 

 

Eine sonnige und spannende Woche in Straßburg geht zu Ende.

 

 

Eine Woche später: Sonntag, 04.10.2015
Freitagmittag war der Bildungsurlaub in Straßburg zu Ende …. ein paar Bilder dokumentieren, was wir dort gesehen und getan haben.
Wir haben dann am Freitag gegen 12:30Uhr unseren Bus und den Hänger mit den Moppeds vom Parkplatz in Elsau abgeholt und sind losgefahren gen Süden. Immer auf mautfreien Straßen, Tempo 80. Wir durchquerten die Region Franche-Comté, die wir vorher nicht kannten. Weite Wiesen, breite Flüsse, idyllische Landschaften. Begleitet hat uns der Jo Nesbo Krimi „Schneemann“ als Hörbuch.
Am Abend finden wir in Bletterans, einem kleinen Ort in dem Département Jura, eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem örtlichen großen Parkplatz unter Platanen.
Den Samstag über geht es dann in ähnlicher Manier weiter Rhone aufwärts an Grenoble vorbei. Irgendwann gen Mittag fahren wir in den angekündigten Regen hinein und je näher wir unserem Zielort Digne-les-Baines kommen, desto stärker prasseln die Tropfen aufs Auto.
Den Campingplatz beziehen wir am frühen Abend: die Wiese matschig, grad mal so alles rangiert im regendichten Outfit. Unter Regenschirmen wandern wir die 1,5km hinein in den Ort, um die wenigen offenen Lokale zu entdecken. Wir landen in „La Taverne“ , die nassen Schirme verschwinden unterm Stuhl und wir speisen gut und teuer – wie üblich in Frankreich.
Heimwärts nimmt der Regen noch zu, so dass wir durchnässt und k.o. bei unserem Bus ankommen und nur noch froh sind im Inneren Unterschlupf zu finden.
Ganz glücklich begrüßen wir den Sonntagmorgen: kein Regen mehr, zwar kühl und Matschwiese, aber kein Grund zu jammern. Croissant und Kaffee erleichtern den Einstieg in den Tag.
Nun können die Moppeds endlich Freiheit schnuppern und werden entladen. Und dann geht´s auch endlich los. Wir durchstromern die kleinen, kurvigen Straßen der Berge um Sisteron herum und freuen uns an dem Feuer der sich nun färbenden Bäume und den schneebedeckten Gipfel der provenzalischen Alpen in der Ferne. Wir finden sogar eine Offroadstrecke auf dem Weg und der Suche nach der Domaine Fombeton, wo Uta Baier (ehemalige Rallyemechanikerin, TEAMBUCTOU Reiseveranstalterin) ihre französische Schaltstelle hat. Einige deutsche Moppedfahrer sind gerade dabei ihre Maschinen auszuladen.
Wir wollen gar nicht weiter stören und fahren nun doch noch nach Sisteron und pausieren vor der Heimfahrt bei Café au Lait, Eis, Tarte au Pomme und Orangina.
Es waren heute 130 schöne, entspannte Kilometer und wenn der Regen noch ein Weilchen von uns weg bleibt, dann halten´s wir hier noch gut aus.

 

Dienstag, 06. Oktober 2015
(also zwei Tage später) Nachdem wir gestern einen langen Moppedtag unternommen haben, pausieren wir heute.
Zunächst einmal zu gestern: Morgens war´s ein wenig bedeckt, Regen war keiner mehr angesagt. Wir machten uns also auf in Richtung Süden und fahren auf der Straße bis kurz hinter Mezel. Dort steigen wir in einen legalen (!) Schotterweg ein und fahren rund 30km Offroad auf einer Hochkammstraße und überqueren das Col de la Croix. Ein paar wenige 4x4 Fahrzeuge und zwei Moppedfahrer kommen uns entgegen.

 

 

Ansonsten ist´s die Entspannung pur: leuchtendes Laub, fahren im dritten Gang wie mit´m Segway. Kurz vor Palud sur Verdon wirft uns der Schotterweg wieder in die Zivilisation und wir pausieren mit einem gigantischen Thunfischbaguette in einem der beiden Cafés. Noch ein kleiner Plausch mit zwei anderen Moppedfahrern aus Deutschland bevor es dann – wie schon vor 7 Jahren – eine Runde über die atemberaubende Routes des Cretes geht.

 

 

 

 

Adler schweben in der Thermik des Canyons und beim Hinunterschauen wird uns schwindelig, so tief geht es da hinab.
Als die Runde in Palud sur Verdon zu Ende ist, fahren wir gleich weiter die Verdonschlucht entlang bis Castellane. Immer wieder sind wir vom Farbenspiel des Herbstwaldes, den gewaltigen Steinformationen und den schroff herab fallenden Schluchten fasziniert.
Nach Castellane machen wir uns auf den Heimweg. Der führt über das Col de Leque und von der Hauptstraße abweichend über Col de Corobin wieder über kleinste, engste Kurvenstraßen. Wir müssen aufpassen nicht taumelig zu werden bei dem Kurventanz.
Bei den Thermalquellen von Digne-les-Baines stoßen wir auf unsere Straße, wo nach wenigen Kilometern die Fahnen des Campingplatzes winken.
Am Abend nach dem Duschen pilgern wir wieder per pedes hinein nach Digne-les-Baines und speisen wie am Vorabend in dem einen, der wenigen offenen Restaurants. Als wir gegen 22 Uhr zurückkehren auf den Campingplatz, ist´s noch so warm, dass wir draußen den Rest des Abends  feiern.

Heute dann, am Dienstag, pausieren wir wie gesagt mit dem Moppedfahren und fahren mit unserem Bus nach Sisteron. Wir besichtigen die kleine verwinkelte Stadt und steigen hinauf zur Zitadelle. Dort trainieren wir unsere Waden beim Treppauf und – ab und bewundern die gekonnte Baukunst vergangener Jahrhunderte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Mittags fallen wir in dem uns schon bekannten Café an der belebtesten Kreuzung ein und bestellen zwei Salate. Dann geht es mit unserem Bus weiter über – es wird schon peinlich dies wieder und wieder zu wiederholen – Farben explodierende Kurvenstraßen. Das Auge kann sich nicht satt sehen!
Über die D951 trägt es uns nach Norden und ab Espinasse dann auf der D900c wieder gen Süden. Immer Kurven, immer Steilhänge, immer verrückte Felsformationen und gelb-rot-oranges Naturschauspiel der Laubbäume.

 


Am Col du Labouret biegen wir ein auf die D900a um die Clues de Barles zu durchfahren. Mir wird schon ein wenig mulmig als zu Beginn der Straße darauf hingewiesen wird, dass Fahrzeuge über 2,80m Höhe hier nicht durch kommen werden. Martin checkt den Fahrzeugschein und der bescheinigt 2,72m Höhe. Also alles klar!
Zum Ende der – durchaus sehenswerten Straße, wenn gleich auch nicht soooo nervenkitzelig wie erwartet (tja ... alles eine Frage der bisherigen Erfahrungsbreite!) – begucken wir noch als brave Touristen die angekündigte Ammonitenwand mit den Beweisen, dass es vor 200 Millionen Jahren auch schon Leben gab …. Letzte Tagungsordnungspunkte heute: Tanken und Einkauf im Supermarkt in Digen-les-Baines. Kaum ein Regentropfen und vielleicht die Aussicht auf ein Diner á deux im Freien vor unserem Bus heute.

 

Mittwoch, 07. Oktober 2015
In der Nacht ist ein Mordsgewitter runter gekommen – von dem wir aber überhaupt nichts mitbekommen haben, weil im Tiefschlaf. Unsere Moppeds mussten aber morgens erstmal die Sitzbank in der Sonne trocknen lassen bevor sie reitbar wurden.

 


In Digne ist mittwochs Markt, da müssen wir hin. Für alle Anverwandten wurde Lavendelhonig gekauft – frische Ernte von diesem Jahr, sehr süß und aromatisch. Den liefern wir noch auf dem Campingplatz ab, bevor es auf große Tour geht.
Wieder gen Süden, wieder gen Mezel, aber diesmal hinein in eine andere Offroadstrecke. Wesentlich grob“körniger“, ausgewaschener, man muss besser aufpassen, wie man seine Spur legt. Die Schotterstrecke ist auch nicht so lang und endet bei Bras de Asse. In Oraison, einem kleinen unspektakulären Städtchen, nehmen wir Cafe Nr. 2 des Tages.

 

endlose Lavendelfelder....


Dann geht es weiter über St. Etienne les Orgues über eine wilde Graustein- und Ziegenweidelandschaft mit fulminanten Weitausblicken hinauf und hinein in die Montagne de Lure. Merklich wird es kälter beim Hinaufschwingen auf die fast Gipfelhöhe von 1800m über dem Meeresspiegel.

 


Lange halten wir uns trotz der wunderbaren Schauinslands nicht auf (frier frier… ) und schwingen wieder hinab ins farbenfrohe Lichtermeer der Herbstbuchenwipfel und weiter bis wir wieder im Nachmittagslicht Sisteron erreichen.
Dort schon – wie alte Bekannte- stärken wir uns bei warmen Cafe Creme und einem Stück Tarte au Citron und plauschen eine Runde mit einem deutschen Pärchen aus Baden-Württemberg, die seit drei Wochen mit zwei BMWs (1200er GS und 700er) touren und grad aus Spanien zurück sind.
Der Heimweg entartet fast: die Tanks sind leer und Martin will ausprobieren, wie lange der letzte Tropfen Benzin wohl noch reichen wird (inkl. Reservehahn) und wir finden die geplante Offroadstrecke nicht. Wir  erreichen  die heimische Tanke dann doch noch ohne liegen zu bleiben.
Nach der heißen Dusche geht´s hinein in den Ort und hinein in eine Creperie: ungeahnte Genüsse von käsiger bzw. provenzialischer Füllung des Buchweizenfladens füllen die Bäuche und befrieden die Seele.
Die gemeinsame Planung des nächsten Tages beschließt den ereignisreichen Tag.

 

Donnerstag, 08. Oktober 2015
Wieder kein Regen – prima! Letzter Moppedtag dieser Reise. Wir versuchen die kleine Straße in der Nähe unseres Campingplatzes in Richtung Westen in die Berge zu erkunden. Allerdings erweist sich diese Erkundung nach gut 10km bei Les Dourbes als Point of Return. Wie immer auf dieser Reise achten wir die Verbotsschilder und lassen den Mountainbikern die freie Bergauffahrt. Wir sehen noch toll gelegene Wochenendhäuser, die einen ungetrübten Blick in die Berglandschaft erlauben.
 

 

 

 

 

Bei einem Zwischenstopp am Straßenrand suchen wir auf der ausgebreiteten Karte nach Alternativrouten.

 

 
Wir nehmen dann in umgekehrter Reiserichtung die kleine Straße hinter den Thermen über das Col de Corobin und landen in Barreme. Dort stärken wir uns bei einem mächtigen Schinkenbaguette und zwei Café au Lait. Martin hat mittlerweile die Lust auf ein große Straßenrunde für heute komplett verlassen und wir finden bei erneuter Kartensicht einen neuen Offroadweg.
Kurz vor dem Col de Leque schwenken wir rechts gen Süd-Westen in die Berge ab und entdecken bei Blieux die schönste Offroadstraße dieser Reise. Wir fahren die Crete de Montmuye in nordwestlicher Richtung und rumpeln über groben Untergrund bergauf und bergab über viele Kilometer.

 


Wenig südlich von Mezel erreichen wir Stunden später wieder Asphalt und düsen die letzten 15km heimwärts.
Da es prächtig warm ist heute Nachmittag und von Regen nichts zu sehen ist, beschließen wir – nachdem wir die Moppeds in den Anhänger verladen haben – heute Abend nochmals draußen vor dem Bus das Abendessen einzunehmen: Baguette, Oliven, Käse, Paté und guter Wein - v.a. nachdem wir gelesen haben, dass es in Berlin 8°C, stürmisch und ungemütlich ist.

 


Eine schöne Woche mit vielen tollen Bildern im Kopf geht dem Ende zu. Morgen geht´s heimwärts, langsam und beschaulich.